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Haas gewinnt Auftakt mit viel Mühe: «Was ganz Besonderes»

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München – Tommy Haas riss die Arme hoch und ballte dann erleichtert die Faust. Nach einem nervösen Start hat der 39 Jahre alte Tennis-Oldie auf seiner Abschiedstournee bei den BMW Open in München mit viel Mühe die zweite Runde erreicht.

Die Nummer 455 der Welt setzte sich nach insgesamt 1:34 Stunden Spielzeit mit 1:6, 6:3, 6:4 gegen den Ukrainer Sergej Stachowski durch.

Damit trifft Haas in der zweiten Runde des mit 540 310 Euro dotierten Sandplatz-Turniers auf den Warsteiner Jan-Lennard Struff. Weiter kam auch Qualifikant Yannick Hanfmann. Die Nummer 273 der Welt bezwang den Österreicher Gerald Melzer mit 6:4, 5:7, 6:1. Der Karlsruher trifft nun in Runde zwei auf Thomaz Bellucci aus Brasilien.

«So ein Match zu drehen, das bedeutet mir sehr viel», sagte Haas, der mit Fan-Applaus bei der Pressekonferenz begrüßt wurde. «Man hofft immer wieder, jemanden noch ärgern zu können. Siege auf der ATP-Tour muss man sich erarbeiten.» Der Lohn, in München weiterzukommen, sei «was ganz Besonderes».

Im anfangs pinken T-Shirt lief für Haas, der in dieser Saison seine lange Karriere beendet, erstmal so gut wie nichts zusammen. Der gebürtige Hamburger verlor gleich sein erstes Aufschlagspiel und lag schnell 0:3 zurück. Stachowski beschäftigte Haas immer wieder mit cleveren Stopps und war zunächst auch sicherer in seinen Grundschlägen. Nach dem zweiten verlorenen Aufschlagspiel zum 1:5 war der erste Durchgang für den Deutschen praktisch verloren.

«Das war nicht der Start, den ich haben wollte. Obwohl man auch anerkennen muss, dass der Gegner gut angefangen hat», resümierte Haas, der vor den Augen seiner Eltern zunächst nervös war und mit vielen Stopps immer wieder vor Probleme gestellt wurde. «Es war wichtig, an mich zu glauben und dann zurück ins Match zu finden. An meine Chance habe ich bis zum Ende gehofft.»

Hass riss sich zusammen. Zwar konnte der Altmeister seinen ersten Breakball beim Stand von 0:1 im zweiten Satz nicht nutzen, doch er fand Stabilität in seinen Schlägen zurück. Haas nahm der Nummer 96 der Welt schließlich den Aufschlag zum 5:3 ab. Mit dem dritten verwandelten Satzball zum 6:3 war er zurück im Spiel.

Das Wetter machte Haas, der in seiner Karriere immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde, zu schaffen. «Ich würde mich normalerweise tierisch darüber ärgern», räumte Haas ein, «ich bin aber froh, hier zu sein, deshalb nimmt man das in Kauf.»

Sein ukrainischer Kontrahent leistete sich immer mehr leichte Fehler, während Haas souveräner agierte. Anfangs konnte die frühere Nummer zwei der Welt noch drei Breakbälle nicht nutzen. Beim 4:3 war es aber endlich so weit. Die Fans auf dem Gelände des MTTC Iphitos jubelten. Nachdem Haas seine ersten beiden Matchbälle noch nicht verwandeln konnte, nutzte er schließlich den dritten zur Entscheidung.

In der zweiten Runde wartet nun Struff. Die Nummer sieben der Setzliste hatte zuvor Daniel Masur aus München 6:3, 6:4 besiegt. Nach 64 Minuten verwandelte Struff souverän seinen ersten Matchball mit einem Ass. «Ich würde sehr gerne gegen ihn spielen, das wäre großartig», hatte Struff frohlockt, nachdem er zuvor noch mit Haas trainiert hatte. Nun geht der Wunsch in Erfüllung. Im Viertelfinale könnte dann Deutschlands derzeit bester Tennisspieler, Alexander Zverev, warten.

Fotocredits: Angelika Warmuth,Angelika Warmuth
(dpa)

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