Hamburg – Neun Jahre nach seinem Riesensatz von 8,71 Metern und nach langer Verletzungsmisere hat Weitspringer Sebastian Bayer seine Karriere beendet.
Der 31-jährige Hamburger leidet an einem Knochenödem am operierten rechten Knie. Damit platzte auch sein Traum, noch einmal bei der Leichtathletik-EM im August in Berlin an den Start zu gehen.
Der Hallen-Europarekordler sagte in einer Mitteilung seines Managements über seine Comeback-Versuche: «Ich wusste, dass es ein harter steiniger Weg werden würde und es dazu viel Glück bedarf, um mein letztes sportliches Ziel auch tatsächlich verwirklichen zu können. Ich hatte eine wahnsinnig tolle Karriere mit vielen Höhepunkten und Highlights, die immer ein Teil von mir sein werden.»
Bayer war 2009 und 2011 Hallen-Europameister, 2012 gewann er Gold bei der Freiluft-EM in Helsinki. Bei den Olympischen Spielen in London fehlten ihm als Fünfter nur drei Zentimeter zu einer Medaille.
2009 in Turin hatte Bayer mit seinen 8,71 Metern im letzten Versuch alle Experten verblüfft. Mit einer Steigerung seiner persönlichen Bestleistung um 54 Zentimeter schob er sich hinter dem legendären Amerikaner Carl Lewis (8,79) auf Rang zwei der Hallen-Weltbestenliste. An diese Weite kam Bayer nicht mehr heran, ein Knorpelschaden im Knie machte ihm in den vergangenen Jahren zu schaffen. Der fünffache deutsche Meister war einer der Protagonisten des Dokumentarfilms «Die Norm», der Athleten auf dem angestrebten Weg zu Olympia 2016 in Rio de Janeiro porträtiert.
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(dpa)