Kiel – Viele Handball-Profis wünschen sich laut Nationaltorwart Johannes Bitter ein ausgereiftes Konzept für eine Rückkehr zum Spielbetrieb.
«Es ist ja auch noch etwas Zeit, bis es wieder losgehen soll. Aber diese Sorgen sollte man zum Anlass nehmen, nicht nur nach dem „Wann“, sondern auch nach dem „Wie“ der Rückkehr zum Wettkampfsport zu fragen», sagte der 37-Jährige vom Bundesligisten TVB Stuttgart den «Kieler Nachrichten».
Bitter hat wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie viele Gespräche in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der Spielergewerkschaft Goal geführt, deren Gründungsmitglied er vor zehn Jahren war. Anders als in der Fußball-Bundesliga wurde die Saison in der Handball-Bundesliga abgebrochen. Die Vorbereitung auf die neue Spielzeit beginnt für viele Vereine ab Mitte Juli.
Welche Spieler die Krise besonders trifft, könne er nicht sagen, meinte Bitter. «Aber die Spieler, die im März vertragsfrei waren, haben ein großes Problem.» Die Clubs würden jetzt ihr Geld zusammenhalten. «Aber man kann nicht sagen, dass es Mehr- oder Weniger-Verdiener härter trifft.»
Er lobte in dem Zusammenhang viele Vereine. Sie hätten «sehr verantwortungsvoll gehandelt und Wege gefunden, damit gewisse Gehaltsgruppen im unteren Bereich auf nicht so viel von ihrem Gehalt verzichten müssen, so dass sie ihre Fixkosten decken können».
Möglicherweise könnte sich der Handball durch die Krise verändern. «Ich denke, Top-Spieler werden weiterhin gefragt sein», sagte Bitter. Vielleicht würden die Kader ein bisschen kleiner und «nicht mehr mit 16 Legionären bestückt, so dass mehr deutsche Nachwuchsspieler wieder in Bundesliga-Kader reinrutschen können».
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(dpa)