Oldenburg – Es sollte Rückenwind für die Heim-Weltmeisterschaft geben, am Ende gab es ein mehr als glückliches Remis: Die deutschen Handballerinnen haben den Start in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2018 verpatzt.
In Oldenburg gab es – 65 Tage vor dem WM-Eröffnungsspiel gegen Kamerun in Leipzig – ein schwaches 26:26 (11:14) gegen die international nur zweitklassigen Litauerinnen. Mit viel Glück wendete die Mannschaft von Bundestrainer Michael Biegler einen 17:23-Rückstand 14 Minuten vor dem Ende noch in ein Remis – überragend war nur Emily Bölk vom Buxtehuder SV, die alle ihre sechs Tore nach der Pause erzielte und ihre Mannschaft vor einer Blamage bewahrte.
Trotz dieses glücklichen Zählers vor 2153 Zuschauern steht die deutsche Mannschaft beim zweiten Qualifikationsspiel zur EURO 2018 am Sonntag in der Türkei schon unter Druck. Dritter Qualigegner ist Spanien. Nur die beiden besten Mannschaften der sieben Gruppen sowie der insgesamt beste Dritte buchen das Ticket zu den Titelkämpfen nach Frankreich.
In der Abwehr fanden die Gastgeberinnen kaum Zugriff, die Torhüterleistung ließ zu wünschen übrig und im Angriff wurden zu viele klare Chancen vergeben. Am Ende aber fehlte den Litauerinnen die kraft den durchaus möglichen Sieg über die Zeit zu retten. 58 Sekunden vor dem Ende glückte Jenny Karolius der Ausgleichstreffer, der bis zum Ende Bestand hatte. Nach sechs zum Teil überaus deutlichen Siegen in sechs Vergleichen mit Litauen war es der erste Punktverlust gegen diesen Gegner für eine deutsches Frauenteam.
65 Tage vor dem Eröffnungsspiel der Heim-Weltmeisterschaft war die DHB-Auswahl weit entfernt von der nötigen WM-Form und vom Erfolg gegen die international zweitklassigen Litauerinnen. Nach einer 7:6-Führung hatten die Biegler-Ladies mächtig Sand im Getriebe So setzte sich Litauen mit fünf Toren in Serie auf 11:7 ab, Biegler nahm zwei Auszeiten – erst dann traf seine Mannschaft wieder.
Mit dem Halbzeitpfiff sorgte Marija Gedroit von Bayer Leverkusen mit einem direkt verwandelten litauischen Freiwurf für lange Gesichter und einen deutschen 11:14-Pausenrückstand. Biegler hatte einige Stars wie Torfrau Clara Woltering (Borussia Dortmund) und Spielmacherin Kerstin Wohlbold vom Thüringer HC geschont, die erst in der Türkei auflaufen werden. Dies rächte sich fast, beim 23:17 (46. Minute) schien die Partie schon gelaufen, ehe Bölk aufdrehte.
Fotocredits: Carmen Jaspersen
(dpa)