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Hinteregger: «Image vom streikenden Profi ist Schwachsinn»

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Bad Häring – In einem Atemzug mit Neymar und Ousmane Dembélé genannt zu werden, kann einem Fußball-Profi schmeicheln. Im Fall von Augsburgs Martin Hinteregger aber nicht.

Der Vergleich mit dem brasilianischen Weltklassekicker von Paris Saint-Germain und dem französischen Weltmeister des FC Barcelona ist zu einer Belastung geworden. Denn wie auch Neymar und Dembélé wurde dem Österreicher das Etikett als «Boykott-Profi» verpasst.

«Das Image vom streikenden Profi ist natürlich kompletter Schwachsinn, sonst wäre ich nicht hier», sagte der 26-Jährige im Trainingslager des FC Augsburg in Bad Häring und beschrieb die vergangenen Tage als «extrem». Hinteregger wolle die Sache «jetzt irgendwie wieder geradebiegen.»

Aktueller Aufhänger war das Fehlen des Nationalspielers in der vergangenen Woche auf einem inoffiziellen Mannschaftsfoto des Fußball-Bundesligisten. Hinteregger trat jedoch nach eigener Beschreibung fast zeitgleich seine Rehabilitation wegen eines Rippenbruches im Salzburger Land an. Sein Berater habe dann mit dem FCA ausgemacht, dass der Verteidiger für das Foto nicht extra anreisen müsse.

«Jetzt mal ehrlich: Wenn ich streiken wollen würde oder irgendwas provozieren möchte, bleibe ich doch nicht einem inoffiziellen Mannschaftsfoto fern, da bleibe ich wie Caiuby und Neymar mal zwei Wochen im Urlaub», meinte Hinteregger in Anlehnung an zwei eigenwillige Brasilianer.

Neymar, der zum FC Barcelona zurückkehren will, war zuletzt unentschuldigt vom Trainingsauftakt des französischen Fußball-Meisters PSG ferngeblieben. Dembélé, aktuell bei den Katalanen unter Vertrag, hatte mit einem Trainingsstreik im Sommer 2017 seinen Wechsel von Borussia Dortmund nach Spanien forciert. «Hätte ich nicht alles in meiner Macht stehende getan, um bei Barcelona zu unterschreiben, würde ich es jetzt bereuen», sagte Dembélé damals über seinen Alleingang.

Hintereggers Problemlage in Augsburg begann Anfang des Jahres, nachdem er den damaligen Trainer Manuel Baum kritisiert hatte. Der Verteidiger wurde daraufhin vom Training freigestellt und an Eintracht Frankfurt ausgeliehen. In Hessen erarbeitete er sich Kultstatus und wurde von den Fans zärtlich «Hinti» genannt. Um sich für seine Verpflichtung einzusetzen, machte sogar der Slogan «FreeHinti» die Runde.

Die Frankfurter wollen den in Augsburg noch bis zum Sommer 2021 unter Vertrag stehenden Abwehrspieler weiter gerne zurückholen. Sportvorstand Fredi Bobic hatte Hinteregger jüngst als «Musterprofi» gelobt. Angeblich liegen beide Vereine aber in der Ablösesumme noch zu weit auseinander, wie die «Augsburger Allgemeine» schreibt. Auf der einen Seite sollen 15 Millionen Euro stehen, auf der anderen noch neun Millionen Euro.

Hinteregger könnte sich in seiner zähen Lage auch einen Verbleib beim FCA vorstellen. «Wir haben eine coole, junge, hungrige Mannschaft, mit der einiges möglich ist», sagte der 26-Jährige. Den Makel vom «Boykott-Profi» will er indes so schnell wie möglich loswerden, denn das sei «schon etwas, was ein Leben lang an dir haften bleibt», mutmaßte Hinteregger. «Und das ist nicht richtig.»

Fotocredits: Stefan Puchner
(dpa)

(dpa)

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