Zuzenhausen – Mäzen und Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp hat bei 1899 Hoffenheim zur Bescheidenheit gemahnt.
«Wenn hier jemand Titelambitionen hätte, dann würde ich sagen: Sorry, da bin ich nicht der Richtige», erklärte der 77-Jährige in einem Interview des Clubmagazins «Spielfeld». Hopp sprach sich nach dem erfolgreichsten Jahr des Fußball-Bundesligisten mit der erstmaligen Europa-League-Teilnahme für eine realistische Erwartungshaltung aus.
«Wenn wir in der Regel einen einstelligen Tabellenplatz erreichen, dann bin ich schon happy», sagte der SAP-Mitbegründer. Für den Verein und die Menschen in der Region wäre es auch kein Problem, «mal Zwölfter zu werden. Für einige werden wir dann vielleicht immer die graue Maus bleiben, aber das muss man dann aushalten und akzeptieren.»
Hoffenheim geht als Tabellensiebter in die Rückrunde. Die Kraichgauer können sich nach Hopps Ansicht nicht mit den Großen der Liga vergleichen: «Das fängt bei der Stadionkapazität an und reicht bis zur Anzahl der Sponsoren. Wir werden immer auf Transfererlöse angewiesen sein», sagte er und verwies auf Abgänge wie von Roberto Firmino, Kevin Volland oder Niklas Süle. Im Schnitt bräuchte der Club pro Jahr fünf bis zehn Millionen Euro Transferüberschüsse.
Hoffenheim stehe nun auf eigenen Beinen und erwirtschaftet Gewinne. Er selbst habe nach den Anfangsinvestitionen nunmehr «seit dem Jahr 2012 kein zusätzliches Geld mehr einschießen müssen», sagte Hopp, der von gegnerischen Fans immer wieder angefeindet wird. «Alle, die in der Kurve schreien und meinen, dass ich mein Füllhorn über Hoffenheim ausschütte, die täuschen sich.»
Fotocredits: Daniel Maurer
(dpa)