Mönchengladbach – Markus Gisdol wirkte nach der 1:3-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach fast ratlos. Am Ende standen der Trainer des Hamburger SV und seine Mannschaft einmal mehr als Verlierer auf dem Platz.
«Dieses Spiel ist ein absolutes Spiegelbild der Vorrunde. Wir waren oft besser als der Gegner und haben am Ende nichts in der Hand», sagte der HSV-Coach. Wieder waren es Unachtsamkeiten, durch die sich seine Mannschaft um den Lohn einer soliden Vorstellung brachte.
Der Treffer von André Hahn zum zwischenzeitlichen 1:1 weckte kurzfristig bei den Hamburgern die Hoffnung, die Hinrunde in der Fußball-Bundesliga auf einem gesicherten Tabellenplatz zu beenden. Aber zwei Tore von Raffael besiegelten die Niederlage der Hanseaten. «Diese individuellen Fehler brechen uns oft das Genick. Da ist es schwer die Mannschaft wieder aufzurichten», meinte Gisdol.
Nur 15 statt der angepeilten 18 Punkte, zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte zehn Niederlagen nach der Vorrunde und permanente Kritik an der Qualität des Kaders – für Gisdol wird die Mission Klassenverbleib wieder ein Kampf bis zur letzten Minute. Wie im Vorjahr, als die Rettung erst mit dem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg am 34. Spieltag gelang. «Wir sind selber schuld. Es wird bis zum Schluss ganz eng bleiben», befand Mittelfeldspieler Aaron Hunt.
Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen meinte, man müsse intensiv über diese erste Halbserie reden. Seine Hoffnung: «Wir haben Heimspiele gegen Mannschaften, die wir schlagen können. Aber wir müssen das auch tun», sagte Bruchhagen. Ob das ohne Kaderverstärkung gelingt, darf bezweifelt werden. «Wir müssen die richtigen Schlüsse aus der Vorrunde ziehen», meinte Gisdol. Dabei wird auch die seit vier Monaten anhaltende Auswärtsschwäche der Hamburger ein Thema sein.
Der HSV-Trainer weiß, dass es in dieser Saison viel enger im Abstiegskampf zugeht. Auch wenn mit dem 1. FC Köln eine Mannschaft schon so gut wie aus dem Rennen ist. Eine Ertragssteigerung ist dringend nötig. «15 Punkte werden in der Rückrunde nicht reichen», sagte der Hamburger Trainer .
Fotocredits: Marius Becker
(dpa)