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HSV-Trainer Gisdol: In neun Heimspielen «alles reinhauen»

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Hamburg – Nach dem verkorksten Jahresbeginn fordert Trainer Markus Gisdol die Mannschaft des Hamburger SV zur Kehrtwende auf und bittet die Fans um Schulterschluss.

«Wir haben noch neun Heimspiele, da müssen wir mit unseren Fans zusammen alles reinhauen», sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten. «Aber es wird nicht einfach werden.» Zwei Niederlagen nach der Winterpause haben das zarte Aufbegehren der Hanseaten gestoppt. Am Freitag (20.30 Uhr) steht der Tabellenvorletzte gegen Bayer Leverkusen mit dem Rücken zur Wand. Nach den Niederlagen in Wolfsburg (0:1) und Ingolstadt (1:3) will Gisdol wieder das Vorweihnachtsgesicht seines Teams sehen.

Mit elf Punkten in sechs Partien war der HSV vor Jahresende auf den Relegationsrang geklettert. Inzwischen hat Gisdol sieben Niederlagen in 13 Partien auf dem Konto. Gerade jetzt kommt in Leverkusen ein Angstgegner: Der HSV gewann nur zwei der vergangenen 15 Duelle gegen den Champions-League-Achtelfinalisten. «Sie sind eine der intensivsten Pressing-Mannschaften, auch wenn sie akut ein paar Probleme haben», meinte Gisdol.

Der brasilianische Last-Minute-Transfer Walace wird noch nicht von Beginn an spielen. Der Neun-Millionen-Einkauf vom Erstligisten Gremio Porto Alegre könnte aber in den Kader rutschen. «Ich glaube, wir tun ihm keinen Gefallen, ihn von Beginn an zu bringen», betonte Gisdol. Unsicher ist auch noch, ob der zuletzt angeschlagene Torhüter René Adler eine Alternative für Christian Mathenia sein kann.

Für den Gelb-gesperrten Gotoku Sakai wird Dennis Diekmeier auf der rechten Außenbahn verteidigen, Albin Ekdal kehrt nach Gelb-Rot-Sperre zurück auf die Sechser-Position vor der Abwehr. Im Hinspiel erzielte der Finne Joel Pohjanpalo mit einem Hattrick den 3:1-Sieg von Bayer.

Für Leverkusen geht es an der Elbe um Wiedergutmachung für die 2:3-Heimpleite gegen Borussia Mönchengladbach nach 2:0-Führung. «Wir sind sehr unzufrieden aus dem Spiel gegangen. Umso wichtiger ist es, jetzt eine Reaktion zu zeigen», sagte Coach Roger Schmidt. «Wir werden alles versuchen, um als Sieger vom Platz zu gehen.» Schließlich will der Trainer wieder zurück auf die Europacup-Bühne.

Hoffnung für die zuletzt gestoppte Aufholjagd in der Bundesliga gibt der neuverpflichtete Leon Bailey. Der zwölf Millionen Euro teure Offensivspieler wird mit zum HSV reisen. «Für die Anfangsformation kommt er nicht infrage», sagte Schmidt. «Er hat einen guten Eindruck im Training hinterlassen und seine Qualitäten schon gezeigt.»

Fehlen wird gegen die Hanseaten Torjäger Javier «Chicharito» Hernandez, für den Kevin Volland in die Sturmspitze rücken könnte. Eine Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Verteidiger Benjamin Henrichs, der an Rückenproblemen laboriert.

43 000 Tickets sind für die Partie verkauft, für das Pokalspiel am kommenden Dienstag gegen den 1. FC Köln sogar nur 40 000 Karten. «Es ist doch klar, dass wir was zurückholen müssen», sagte Gisdol. Das mangelnde Interesse sei sicherlich auch ein Ergebnis der sportlichen Krise, gab der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen zu: «Unsere Situation ist nach wie vor äußerst prekär.»

Der ehemalige Profi Marcell Jansen sieht die Ausgangslage nicht so pessimistisch: «Es gibt keinen Grund, warum Hamburg nicht in der Lage sein sollte, die zu schlagen», sagte er der «Bild»-Zeitung. Der Auftritt gegen Mönchengladbach spreche «nicht für eine stabile Mannschaft. Leverkusen ist mental total angeschlagen», meinte der frühere Nationalspieler.

Fotocredits: Axel Heimken
(dpa)

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