Leichtathletik

Hürden-Ass Roleder: Mit Fanclub beim Heimspiel zum Hattrick

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Leipzig – Tage, Stunden, Minuten, Sekunden: Auf ihrer Homepage läuft schon der digitale Countdown für die Weltmeisterschaften in London, doch am Wochenende will Cindy Roleder erst einmal ihr Heimspiel genießen und den Hattrick perfekt machen.

Schon beim ISTAF Indoor war die Hürdensprint-Europameisterin für das Triple bejubelt worden, auch in der Arena Leipzig steuert sie am Samstag ihren dritten Sieg in Serie an. Es wäre nach 2012, 2015 und 2016 schon der vierte Hallentitel für die Leipziger Leichtathletin, die seit dem 1. Januar für den SV Halle startet.

«Ich möchte auf jeden Fall in Leipzig den Hattrick schaffen», sagte Deutschlands beste Hürdensprinterin der Deutschen Presse-Agentur. «Die Bahn in Leipzig ist wirklich schnell. Und für mich ist das so ein kleines Heimspiel in der Arena: Meine ganze Familie ist da, viele Freunde kommen, Schulkameraden von früher, mein Freund natürlich auch», erzählte die 27-Jährige, die mit ihrer europäischen Saisonbestzeit (7,85 Sekunden) wieder mal als Top-Favoritin antritt.

«Ich gehe da hin und will gewinnen. Aber wir Hürdensprinterinnen sind alle gerade echt gut drauf. Pamela Dutkiewicz ist meine schärfste Konkurrentin», sagte die Olympia-Fünfte, die in Leipzig wohnt und täglich zum Training ins 40 Kilometer entfernte Halle/Saale pendelt. Als «Selbstläufer» sieht Roleder den erhofften Titel daher nicht. «Ich bin auch nur ein Mensch und habe auch mal einen schlechten Tag.»

Auf ihrer Website steht noch die alte Hürden-Bestzeit über 60 Meter in der Halle: 7,88 Sekunden. Doch die hat Cindy Roleder beim ISTAF Indoor am 10. Februar um 3/100 Sekunden unterboten. Noch viel knapper war sie vor zwei Jahren bei der Hallen-EM in Prag an einer Medaille vorbeigeschrammt: Zeitgleich mit der Britin Serita Solomon (7,93 Sekunden) wurde Roleder auf Platz vier gesetzt – im Fotofinish verpasste sie Bronze nur um Tausendstel.

Bei der Hallen-EM Anfang März in Belgrad ist nun Gold fällig – wie in Amsterdam im August 2016. «Wenn man als Favoritin anreist, dann ist das Ziel sicher eine Medaille», sagte die Bundespolizistin, die an der Fernuni Hagen Soziologie, Verwaltung und Politik studiert. «In Belgrad will ich richtig fit sein. Bisher bin ich verletzungsfrei durchs Training gekommen. Wir haben wieder am Start rumgetüftelt», sagte die Hürdenspezialistin, die auch eine ausgezeichnete Siebenkämpferin ist. Ende Mai will Roleder im Mehrkampf-Mekka Götzis ihre persönliche Bestleistung (6055 Punkte) angreifen.

Auf ihren Trainer Wolfgang Kühne hält sie große Stücke. «Der hat das Feingefühl, um seine Athleten auf den Punkt genau zu 100 Prozent fit zu machen. Das ist echt beeindruckend», erklärte Cindy Roleder. Und Kühne gibt das Kompliment gern zurück. «Cindy ist eine sehr, sehr ehrgeizige Athletin», erzählte der Siebenkampf-Bundestrainer. «Sie hat auch harte Zeiten erlebt, ist oft im Vorlauf rausgeflogen. Da lernt man Demut.»

Um an Grenzen zu gehen, lotet die seit Dezember 2013 bestehende Erfolgsgemeinschaft Roleder/Kühne immer wieder Reserven aus. «Am Start hat sie noch das eine oder andere Defizit», berichtete Trainerfuchs Kühne. Auch eine Europameisterin und WM-Zweite über 100 Meter Hürden kann sich schließlich noch verbessern. Doch so richtig hart arbeiten müssen die beiden ja nur noch an den ersten 13 Metern: «Ab der zweiten Hürde ist Cindy schon Weltspitze.»

Fotocredits: Rainer Jensen
(dpa)

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