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Kauczinskis härteste Prüfung – «Weiß, wie schwierig das ist»

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Mainz – Auf die üblichen Fragen hat Markus Kauczinski langsam keine Antworten mehr. Ob er nächste Woche noch Trainer sein dürfe? «Ich denke schon.» Ob die kommende Partie gegen den FC Augsburg ein Schlüsselspiel sei? «Das weiß ich nicht.»

Warum er noch der richtige Trainer für den völlig verunsicherten FC Ingolstadt sei? «Das kann ich nicht beantworten.» Nachdem seine Oberbayern beim 0:2 in Mainz die siebte Niederlage im neunten Bundesliga-Spiel kassierten, wirkte Kauczinski mehr denn je ratlos.

Im Verein erhält der 46-Jährige trotz eines historischen Fehlstarts weiter Rückendeckung. Sportdirektor Thomas Linke setzt auf Kontinuität und will den Weg mit seinem im Sommer neu verpflichteten  Trainer fortführen – zunächst. «Wir versuchen gemeinsam, aus der Misere herauszukommen», sagte Linke am Samstag. Seine Plädoyers für den Übungsleiter wirkten allerdings auch schon glaubwürdiger und überzeugter. Die gute Laune ist dem ehemaligen Bayern-Profi abhanden gekommen, nachdem seit 22 Jahren keine Mannschaft so schlecht in eine Spielzeit in der Fußball-Bundesliga gestartet war.

Saisonübergreifend warten die Schanzer seit 14 Spielen auf einen Sieg. Der letzte Erfolg ist über ein halbes Jahr her. In der Fremde hat der FCI im Jahr 2016 noch überhaupt nicht gewonnen. «Jeder weiß, wie schwierig das ist. Wir haben wieder nicht voll überzeugt», erklärte Kauczinski. Für den aus Karlsruhe gekommenen Trainer wird die holprige Premiere in der Bundesliga zu seiner bislang größten  Prüfung. «Das ist neu für mich, so eine Situation habe ich noch nicht gehabt. Es ist eine besondere Herausforderung in diesem Moment», sagte er.

Das 0:2 durch Tore von Yunus Malli und Levin Öztunali war für den FCI nach zwei ordentlichen Auftritten gegen Dortmund (3:3) und im Pokal in Frankfurt (0:0, Aus nach Elfmeterschießen) wieder ein Rückschlag. Ihrem Trainer machen die Profis aber weiter keinen Vorwurf: «Wir haben Vertrauen in ihn, es waren wieder einzelne Fehler. Da ist kein anderer schuld als wir», erklärte Verteidiger Markus Suttner.

Vor allem offensiv wirkten die Oberbayern aber erschreckend harmlos. Obwohl sich das Personal im Vergleich zur Vorsaison unter Ralph Hasenhüttl kaum verändert hat, ist die Mannschaft fast nicht wiederzuerkennen. «Ich habe aber das Gefühl, dass das Team mit der Situation gut umgehen kann», erklärte Kauczinski. Auf dem Platz ist das bisher aber nicht zu sehen. Als größtes Manko hat der Coach in seinem Team vor allem «die fehlende Konstanz» ausgemacht. «Wir müssen auch mal ein Spiel durchziehen», forderte er.

Mit Partien gegen Augsburg und in Darmstadt warten nun entscheidende  Wochen auf den FC Ingolstadt – und auf Markus Kauczinski. «Wir müssen jetzt endlich den ersten Dreier holen. Es wird nicht einfacher, aber wir werden nicht aufstecken», sagte Kapitän Marvin Matip. Auch er glaubt noch nicht an eine Trainerdiskussion.

Auch moralisch wirken die Schanzer angeschlagen. Immer wieder lässt sich die Kauczinski-Elf von Gegentoren aus dem Konzept bringen. «Das erste Gegentor war ein Nackenschlag, davon haben wir uns nicht mehr erholt», sagte Matip.

Fotocredits: Ronald Wittek
(dpa)

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