Melbourne – Fragen an Angelique Kerber nach dem Achtelfinal-Aus der Titelverteidigerin und Tennis-Weltranglisten-Ersten bei den Australian Open am Sonntag in Melbourne.
Hatten Sie das Gefühl, jemals die Kontrolle im Match zu haben?
Angelique Kerber: Es war ein hartes schweres Match, und natürlich bin ich enttäuscht. Ich habe den Ball vom ersten Punkt an überhaupt nicht gefühlt. Es war nicht mein Tag und nicht mein Match. Das ist Tennis, man hat gute Tage und schlechte Tage, und heute war sicher nicht mein bester Tag. Ich habe schon am Anfang gemerkt, dass ich nicht so den Rhythmus gefunden habe. Aber ich habe alles versucht im zweiten Satz. Sie hat die wichtigen Punkte gemacht, sie hat mir das Spiel aus der Hand genommen, das war der Schlüssel. Sie hat auf jeden Fall wenig Fehler gemacht, ihr Aufschlag kam gut. Man spielt es so, wie es die Gegnerin erlaubt.
War die späte Anfangszeit um 23.00 Uhr ein Grund?
Kerber: Es ist schwer zu sagen, ob das ein Grund war. Ich habe schon öfters ein paar späte Matches gespielt, auch hier in Australien. Das ist keine Entschuldigung. Man kann nicht zwei Wochen lang sein bestes Tennis spielen. Es gibt Tage wie heute, da muss man durch. Ich werde versuchen, das schnell zu vergessen.
Wie war Ihr Selbstvertrauen? Haben Sie sich unwohl gefühlt, nachdem Sie in den ersten beiden Runden zwei Sätze abgegeben haben?
Kerber: Ich gehe immer mit Selbstvertrauen in die Matches. Ich schaue nicht auf das Ranking meiner Gegnerin. Es war das Achtelfinale, und jede Runde ist schwer. Ich habe viele leichte Fehler gemacht. Sie hatte sicher einen guten Tag, und ich kann nur sagen, wie ich mich fühle. Es war sicher nicht mein Tag. Ich habe alles versucht, es ging nicht viel heute.
Sie sind die Nummer eins und haben vor dem Turnier gesagt, dass Sie die Dinge einfach halten wollten. War das möglich?
Kerber: Natürlich war es am Anfang schwierig, sich an alles zu gewöhnen. Aber als das Turnier losging, habe ich versucht, alles so wie im vorigen Jahr zu machen.
Sie haben den Druck erwähnt. Nimmt das jetzt Druck von Ihnen?
Kerber: Ich weiß nicht, ich komme gerade vom Platz. Ich muss über alles, was in den vergangenen Wochen passiert ist, ein bisschen nachdenken. Ich habe mein Bestes versucht, es kommen noch einige Turniere. Ich denke, dass ich immer noch ein gutes Jahr haben kann. Ich habe natürlich eine Menge gelernt und neue Erfahrungen gemacht.
Sind Sie erleichtert, dass Sie dieses Jahr nicht im Fluss schwimmen müssen?
Kerber: Das war nicht der Plan. Das war nicht die Wette.
Welche Rolle spielt für Sie, dass Sie Platz eins in der Weltrangliste nun wieder an Serena Williams verlieren können?
Kerber: An das denke ich überhaupt nicht. Für mich ist es wichtig, dass ich einfach nach vorn schaue und auf mich gucke. Das ist eine Zahl vor meinem Namen. Jetzt liegt es eh nicht in meinen Händen, schauen wir einfach, was nach dem Turnier passiert.
Fotocredits: Dita Alangkara
(dpa)