München – Deutschlands Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann ist optimistisch, dass es in diesem Jahr noch offizielle Tennis-Turniere auf der ATP- und WTA-Tour geben wird.
«Lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass es in diesem Jahr nicht mehr dazu kommt. Mittlerweile glaube ich aber, dass sich die Organisatoren, auch durch die Beispiele aus dem Fußball oder dem Basketball, in der Pflicht sehen, ebenfalls Konzepte für die Rückkehr zu erarbeiten, und deshalb denke ich, dass wir in diesem Jahr noch Turniere sehen», sagte Kohlmann im Interview des «Hamburger Abendblatt» (Montagsausgabe).
Die weltweite Tennis-Tour ist wegen der Coronavirus-Pandemie noch bis Ende Juli ausgesetzt. Eine Verlängerung der Unterbrechung gilt aber als wahrscheinlich. Vor allem die weltweite Reisetätigkeit ist ein Problem für das internationale Tennis.
Um die Pause für seine Spielerinnen und Spieler zu überbrücken, organisiert der Deutsche Tennis Bund von diesem Dienstag an eine Turnierserie für seine Profis, an der unter anderem Jan-Lennard Struff und Laura Siegemund teilnehmen. Zum Auftakt wird von diesem Dienstag an in Großhesselohe und Neuss gespielt.
Kohlmann kann sich vorstellen, dass Turniere erstmal auch ohne Fans stattfinden. «Auf jeden Fall. Es ist natürlich nicht wünschenswert, die Spieler spielen ja vorrangig fürs Publikum. Aber wenn es für die Veranstalter finanziell zu stemmen ist, auf die Zuschauereinnahmen zu verzichten, dann muss man zu diesem Kompromiss bereit sein, wenn es der Weg zu einem Neuanfang ist», sagte Kohlmann. Derzeit überlegen unter anderem die Veranstalter der US Open, ob dies im September möglich ist.
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(dpa)