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Kohlmann soll Davis-Cup-Teamchef bleiben

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Berlin – Aus dem einstigen Assistenten Michael Kohlmann ist ein guter Chef geworden – ein so guter, dass er auch im nächsten Jahr das deutsche Davis-Cup-Team führen soll.

Es gilt als reine Formalie, dass das Präsidium des Deutschen Tennis Bundes (DTB) den Vertrag mit dem Kapitän noch vor der Relegationspartie gegen Polen in Berlin um ein weiteres Jahr verlängert. Der 43-Jährige geht 2017 dann in seine dritte Saison als Teamchef der Herren-Auswahl, die den Erfolgen der Damen inzwischen schon eine ganze Weile nichts mehr entgegenzusetzen hat – auch weil das beste Personal in Berlin wieder einmal nicht zur Verfügung stehen kann oder will.

Eine Absage wie die von Top-Talent Alexander Zverev sei Kohlmann aber nicht anzulasten, heißt es aus dem DTB. Ganz im Gegenteil, die Zufriedenheit mit seiner Arbeit ist groß. Normalerweise setze man sich immer am Jahresende zusammen, hatte DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff zuletzt dem Portal tennisnet.com gesagt und mit Blick auf die Verlängerung der Zusammenarbeit mit Kohlmann hinzugefügt: «Jetzt plädiere ich aber für eine Ausnahme, um ein Zeichen zu setzen.» Dass sein Vorschlag angenommen wird, gilt als Formsache, unabhängig vom Ergebnis des Spiels gegen Polen, wie Hordorff unterstrich.

«Er hat nicht nur in der Vorbereitung auf dieses Spiel gegen Polen, sondern überhaupt als Teamchef einen sehr guten Job gemacht. Wir haben als Präsidium, finde ich, allen Grund, ihm den Rücken zu stärken», sagte der einstige Coach des früheren Weltklassespielers Rainer Schüttler.

Die jetzige Situation mit den Absagen von Zverev und Dustin Brown sowie dem Ausfall von Philipp Kohlschreiber empfindet Kohlmann nicht unbedingt als die schwierigste seiner Amtszeit. «Dass der Job kein einfacher ist, war mir vorher bekannt. Wenn er leicht wäre, könnte ihn ja jeder», sagte der stets ruhig wirkende Westfale mit gesundem Selbstbewusstsein, aber ohne Überheblichkeit in Berlin.

Auch sein Einstand im März 2015 beim verlorenen Erstrundenspiel gegen Frankreich sei eine harte Partie gewesen. An gleicher Stelle hatte es zuvor einen Eklat gegeben, als der vom damaligen Teamchef Patrik Kühnen einst suspendierte Kohlschreiber, Florian Mayer und Tommy Haas gegen Spanien wegen Verletzungen am Schlusstag nicht mehr antraten. Gegen die Franzosen fehlten Kohlmann in Haas, Mayer und Peter Gojowczyk auch drei potenzielle Kandidaten.

Der als Nachfolger des glücklosen Carsten Arriens ins Amt gerückte einstige Doppel-Spezialist Kohlmann schaffte mit dem Team vor einem Jahr dann in der Dominikanischen Republik den Verbleib in der Weltgruppe der besten 16 Nationen. Gegen Tschechien gab es in diesem März in Hannover mit Zverev und Kohlschreiber eine knappe Niederlage in der ersten Runde. Die Stimmung war gut, das ist dem als beliebt geltenden Kohlmann wichtig. Die Spieler sollten denken: «Das war eine gute Woche, wir wollen gern wiederkommen.» Auch im kommenden Jahr, wenn der Davis-Cup-Kapitän weiter Michael Kohlmann heißt.

Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)

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