München – Nach dem topgesetzten Alexander Zverev hat als zweiter und letzter Deutscher Tennis-Oldie Philipp Kohlschreiber das Viertelfinale beim Münchner ATP-Turnier erreicht.
Der dreimalige Gewinner der mit 524.340 Euro dotierten Sandplatzveranstaltung darf sich dank eines überraschenden 7:6 (8:6), 6:4 gegen den an Nummer zwei gesetzten Russen Karen Chatschanow Hoffnungen auf sein nächstes Halbfinale machen.
Teenager Rudi Molleker musste sich im Achtelfinale dagegen Roberto Bautista Agut geschlagen geben. Der 18-Jährige aus Berlin unterlag dem spanischen Routinier nach 77 Minuten mit 4:6, 2:6. Damit sind von insgesamt sieben im Hauptfeld gestarteten Deutschen nur noch Kohlschreiber und Zverev übrig. Deutschlands Nummer eins kämpft nach einem Tag zum Durchschnaufen am Freitag gegen den Chilenen Christian Garin um das Halbfinale.
Kohlschreiber bewies Nervenstärke. Im Tiebreak des ersten Durchgangs wehrte er einen Satzball von Chatschanow ab – und schnappte sich stattdessen nach 62 Minuten selber Abschnitt eins. Im zweiten Satz war Kohlschreiber gleich hellwach und holte sich das Break zum 1:0. Einmal musste der Augsburger seinen Aufschlag zwar wieder abgeben, holte ihn sich aber sofort zurück. Nach 109 Minuten verwandelte Kohlschreiber seinen zweiten Matchball und zog in die nächste Runde ein.
Sein erstes Viertelfinale auf der ATP-Tour verpasste Molleker am Ende klar. Dabei startete der Youngster blendend. Sein erstes Aufschlagspiel gewann er zu Null, bei seinem zweiten wehrte er zwei Breakbälle ab und nahm Bautista Agut dann den Aufschlag zum 4:2 ab. Erst nach großem Kampf musste die Nachwuchshoffnung ihr Aufschlagspiel aber sofort wieder abgeben. Der Iberer nutzte schließlich nach 43 Minuten den ersten von drei Satzbällen.
Gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs verlor Molleker erneut sein Aufschlagspiel. Der in der Ukraine geborene Newcomer ließ sich aber nicht hängen. Molleker breakte Bautista Agut zum 2:3. Der Spanier zog aber dank der größeren Konstanz und Routine schließlich ungefährdet ins Viertelfinale ein.
«Ich hatte mir vorgenommen, das Match zu genießen. Ich hatte einen Plan: Ich habe versucht, die Ballwechsel lang zu halten», sagte Molleker nach dem Match gegen einen Rivalen, der aber wenige Fehler beging und sich bestens auf den Deutschen einstellte: «Der Plan B war leider nicht da.»
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(dpa)