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Lesser sprintet bei Fourcade-Sieg in Tjumen auf Rang fünf

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Tjumen – Nach seinem starken fünften Platz übte Erik Lesser harte Selbstkritik. «Was ich auf der letzen Runde veranstaltet habe, war nicht schön. Dass ich so krachen gehe, hätte ich nicht so erhofft», sagte der zweimalige Biathlon-Weltmeister nach dem Sprint beim Auftakt des umstrittenen Saisonfinales im russischen Tjumen.

Der 29-Jährige, der die Ausrichtung der letzten Saisonrennen in Sibirien hart kritisiert hatte, lag am Donnerstag nach dem zweiten fehlerfreien Schießen noch auf Rang zwei. Auf der Schlussrunde fiel er jedoch zurück und verpasste seinen dritten Podestplatz der Saison um 4,9 Sekunden. «Am Ende kann ich froh sein, dass ich mit Platz fünf nach Hause fahre», sagte Lesser dem ZDF.

Einmal mehr nicht zu schlagen war der Franzose Martin Fourcade. Der fünfmalige Olympiasieger verwies mit 33,2 Sekunden seinen Teamkollegen Simon Desthieux und den Schweden Frederik Lindström (+ 33,5 Sekunden) auf die Plätze. Mit seinem achten Saisonsieg machte Fourcade einen weiteren Schritt zu seinem siebten Weltcup-Gesamtsieg in Serie. Zudem stand er in all seinen 20 Saisonrennen auf dem Podium. Beides hat vor ihm noch kein anderer Skijäger geschafft. Der Dominator schnappte im letzten Sprint seinem norwegischen Dauerrivalen Johannes Thingnes Bö (14.) auch noch die leine Kristallkugel für die Disziplinwertung weg.

Lesser verschaffte sich dennoch eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung am Samstag. Wie auch Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer, der nach einem Fehler mit 50 Sekunden Rückstand Achter wurde. Johannes Kühn als Zwölfter (1/+ 1:10,6 Minuten) und Massenstart-Weltmeister Simon Schempp als 17. (2/+ 1:30,5 Minuten) schafften es noch in die Top 20. Sprint-Weltmeister Benedikt Doll wurde 22., Roman Rees lief auf Platz 46.

Das Saisonfinale steht unter erheblicher Spannung. Wegen des weiterhin schwelenden russischen Dopingskandals boykottieren die Athleten aus den USA, Kanada, Tschechien und der Ukraine aus Protest Tjumen. Die Deutschen hatten sich in einem Brief an den Weltverband IBU gegen die Ausrichtung ausgesprochen. Nachdem die IBU aber anders entschied, war für die DSV-Skijäger ein Boykott kein Thema.

Derweil reagierte die IBU auch auf die Befürchtungen der Athleten, dass die Proben in Russland nicht ordnungsgemäß untersucht werden. Denn wegen des Skandals um mutmaßliches russisches Staatsdoping ist die nationale Anti-Doping-Agentur RUSADA seit dem November 2015 von der WADA suspendiert. Die Proben werden nun von einer deutschen Agentur genommen und dann in einem Kölner Labor untersucht.

Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier geht ohne große Erwartungen in den Sprint (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) am Freitag. Im Gesamtweltcup hat die siebenmalige Weltmeisterin als Vierte mit 112 Punkten hinter Spitzenreiterin Anastasija Kuzmina aus der Slowakei nur noch theoretische Chancen, ihren Vorjahressieg zu wiederholen.

Fotocredits: Mikhail Tereshchenko,Matthias Balk
(dpa)

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