Mannheim/Flensburg – Nach der Gala-Leistung in der Bundesliga wollen die Handballer der Rhein-Neckar Löwen auch in der Champions League für Aufsehen sorgen.
Drei Tage nach dem 38:17 über den TBV Lemgo, bei dem die Mannheimer mit dem 23:4 zur Pause die höchste Halbzeitführung in der Bundesliga-Geschichte erreichten, geht es für die Mannschaft von Trainer Nikolaj Jacobsen am Sonntag vor heimischem Publikum gegen Pick Szeged.
Mit einem Sieg über die Ungarn hätte der Tabellenführer der Bundesliga bereits nach elf von 14 Vorrundenspieltagen den Einzug in das Achtelfinale sicher. Auch der zweite Platz in der Gruppe A wäre für den aktuellen Vierten noch möglich. Ob der allerdings unbedingt erstrebenswert ist, ist fraglich. Denn in der Runde der besten 16 Mannschaften Europas könnte es dann zu einem Duell mit dem französischen Top-Team Montpellier AHB kommen.
Die Zukunft spielt bei Jennifer Kettemann jedoch noch keine Rolle. Die Geschäftsführerin der Löwen freut sich über den Ist-Zustand des Teams: «Wir tanzen noch auf drei Hochzeiten und sind stolz darauf.» Anfang März soll mit einem Sieg über den SC DHfK Leipzig der Einzug in das Halbfinale des DHB-Pokals perfekt gemacht werden.
Nach der Liga-Pause wegen der Europameisterschaft in Kroatien agierten die Löwen am Donnerstag gegen Lemgo äußerst spielfreudig. «Die Mannschaft hat richtig Lust, wieder Handball zu spielen. Das hat man die ganze Woche gemerkt», sagte Kettemann im TV-Sender Sky.
Diese Spielfreude sollen in der Ausweichhalle in St. Leon-Rot nun auch die Ungarn aus Szeged zu spüren bekommen. «Es war positiv, dass wir Kräfte sparen und viel durchwechseln konnten», sagte Rechtsaußen Patrick Groetzki nach dem Kantersieg über Lemgo. Das Hinspiel in Ungarn hatten die Mannheimer mit 34:31 gewonnen.
Den Einzug in das Achtelfinale der europäischen Königsklasse hatte die SG Flensburg-Handewitt schon Ende des vergangenen Jahres geschafft. Gegen den polnischen Club KS Vive Kielce will die Mannschaft von Trainer Maik Machulla nun am Sonntag den zweiten Platz in der Gruppe B verteidigen. Die Gäste sind ein gefährlicher Gegner, denn der Champions-League-Sieger des Jahres 2016 muss als Tabellenfünfter noch um das Weiterkommen zittern. Bisher hat er nur acht Punkte. Einen Zähler holten die Polen beim 25:25 im Hinspiel gegen Flensburg.
Mit dem 29:20-Auswärtssieg beim HC Erlangen kamen die Norddeutschen wie die Löwen gut aus der EM-Pause. In überragender Form zeigte sich Torhüter Mattias Andersson mit 21 Paraden. Auch der Schwede war über den gelungenen Auftakt glücklich, weil man zuvor nicht gewusst hatte, wie es um das Spielgefühl steht: «Es war schon ein Unsicherheitsfaktor, aber wir haben das gut gemacht.»
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(dpa)