London – Die Lage nach dem Ausbruch von Magen-Darm-Erkrankungen im WM-Teamhotel der deutschen Leichtathleten hat sich vollends entspannt.
Einen neuen Fall gebe es auch am Freitag nicht, zudem sei kein Sportler mehr in Quarantäne, bestätigte Peter Schmitt, Sprecher des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Die Athleten sind inzwischen auf verschiedene Hotels in London verteilt. Ursprünglich sollten alle in einem 900-Betten-Komplex an der Tower Bridge untergebracht sein.
«Ich bin mit unserem Bundestrainer irgendwo ganz abgeschieden. Wenn man hier fünf Leute fragt, erlebt jeder die WM ganz anders, weil jeder woanders schläft und wohnt», sagte Diskuswerferin Julia Harting aus Berlin. «Klar ist das schade, aber alles ist besser als krank zu werden.»
Nach Angaben des deutschen Teamarztes Andrew Lichtenthal waren insgesamt sieben deutsche Athleten und sechs Betreuer seit dem 4. August erkrankt. Die Magen-Darm-Beschwerden sind zum Teil auf das Norovirus zurückzuführen. Die Hygienemaßnahmen wurden massiv verstärkt. Etwa 40 Menschen sind derzeit bei der WM betroffen, drei von ihnen hätten sich mit dem Norovirus angesteckt. Dies hatte die die Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) mitgeteilt.
Stark eingeschränkt wurde im DLV-Team die Betreuung der Athleten vor den Wettkämpfen, da der Norovirus auch durch Hautkontakt übertragen wird. «Physiotherapeuten dürfen die Athleten nicht mehr betreuen, die Ärzte behandeln Athleten nur in Notfällen, um die Übertragungsgefahr so niedrig wie möglich zu halten», hatte Chefcoach Idriss Gonschinska erklärt.
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(dpa)