Hannover – Im Streit um die umstrittene Satzungsänderung bei Hannover 96 rechnet der Fußball-Bundesligist nicht mit einem Lizenzentzug oder einem Punktabzug durch die Deutsche Fußball Liga.
«Die Lizenz von Hannover 96 ist bei weitem nicht in Gefahr. Wir sehen auch keine Gefahr für einen Punktabzug. Allein, weil unser Präsident Martin Kind sehr viel Geld in den Verein gesteckt hat und das nie zulassen würde», sagte Manager Horst Heldt bei der Pressekonferenz zu dem Heimspiel gegen Hertha BSC (Samstag 15.30 Uhr).
Kind hatte den Profibereich der 96er bereits 1999 in eine Kommandit-Gesellschaft auf Aktien (KGaA) ausgegliedert. Der Verein Hannover 96 kann über eine Management GmbH die Geschäftsführung der Profifußballer bestimmen. Im September ließ Kind jedoch den Gesellschaftsvertrag der Hannover 96 KGaA ändern und die Befugnisse der Management GmbH einschränken. Nach einem Bericht der «Sport Bild» sieht die DFL darin einen Verstoß gegen die 50+1-Regel im deutschen Profifußball und droht dem Verein deshalb einen Punktabzug für die laufende und den Lizenzentzug für die nächste Saison an. Die 50+1-Regel soll den Einfluss von Investoren begrenzen und sicherstellen, dass die eingetragenen Vereine im Profifußball auch in ihren ausgegliederten Kapitalgesellschaften noch immer die Entscheidungsgewalt besitzen.
Heldt deutete an, dass Kind seine Satzungsänderung wieder zurücknehmen würde, falls Hannover 96 in letzter Konsequenz tatsächlich der Lizenzentzug droht. «Martin Kind ist in einem guten Austausch mit der DFL», sagte der Manager. «Am Ende des Tages könnte der Verein immer noch reagieren, wenn er reagieren muss. Wenn sie eine Rechnung nicht bezahlen, bekommen sie auch erst eine Mahnung und müssen nicht sofort ins Gefängnis.»
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(dpa)