Oslo (dpa) – Im Herzschlag-Finale der Biathlon-Weltmeisterschaft blieb den deutschen Skijägern nur die Rolle der tapferen Verlierer.
Während der Norweger Johannes Thinges Bø beim großen Massenstart-Finale im Hexenkessel am Holmenkollen den GoldeneSlam des Franzosen Martin Fourcade verhinderte und Ole Einar Bjørndalen mit Bronze seine 44. WM-Medaille gewann, war Arnd Peiffer nach einer Strafrunde und einem Rückstand von 19,9 Sekunden als Fünfter noch der beste der vier deutschen Skijäger. «Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden», sagte Bundestrainer Mark Kirchner.
«Wir sind bei der WM, um Medaillen zu gewinnen. Mit den Vorleistungen hätten wir es auch verdient gehabt, Einen im Einzelrennen auf das Podest zu bringen», befand Peiffer. Der Harzer dachte dabei auch an Simon Schempp. «Er hat mehr drauf, als er gezeigt hat. Ihm hätte ich eine Einzelmedaille gewünscht.» Der Schwabe war nach seinen vier Saisonsiegen im Vorfeld noch als großer Fourcade-Rivale gehandelt worden. Doch Erkältungen hatten Schempp aus der Bahn geworfen. «Das letzte Mal krank sein, war einmal zu viel», sagte Schempp. «Daraus lernt man», meinte Kirchner.
Schempp war als 19. wie schon im Einzel-Wettbewerb schwächster der vier deutschen Skijäger, lag nach drei Strafrunden 1:14,2 Minuten zurück. Der Schwarzwälder Benedikt Doll (3 Strafrunden/1:09,2 Minuten) lief auf Platz 18, der Thüringer Erik Lesser (2/1:02,8) auf Rang 14.
Groß ärgern wollte sich Schempp, der neben Staffel-Silber auch mit dem Mixed-Team zum WM-Auftakt Zweiter geworden war, nicht. «Es ist schön, dass es mit zwei Medaillen geklappt hat. Im Einzel hätte ich mir etwas mehr erhofft. Trotzdem: Zweimal Vize-Weltmeister ist absolut super. Ich bin richtig glücklich darüber», sagte er nach der Staffel-Siegerehrung am Samstag.
Am Schießstand stand Andreas Birnbacher am Fernrohr, übte schon einmal für seine geplante Rolle nach der Karriere. Der Schlechinger will nun die Trainer-Laufbahn einschlagen. Der 34-Jährige könnte als Biathlon-Trainer ein Volltreffer werden. «Es waren unheimlich schöne Jahre mit ihm. Er war eine große Bereicherung für uns. Immer für einen Blödsinn zu haben. Aber wenn man einen ernsthaften Tipp gebraucht hat, war er immer für uns da», sagte Laura Dahlmeier. Nach dem letzten Rennen wurde er vom Team herzlich verabschiedet.
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