Ingolstadt – Ottmar Hitzfelds langjähriger Assistenztrainer Michael Henke verschafft dem abstiegsbedrohten FC Ingolstadt auf der schwierigen Suche nach einem Retter erstmal Zeit.
Der abgestürzte Bundesligist berief den 59-Jährigen am 8. November zum Interimscoach, bis der neue Hoffnungsträger gefunden ist. Bereits am Nachmittag leitete Henke das erste Mannschaftstraining in der Länderspielpause.
«Wir arbeiten intensiv daran, den für uns geeigneten Coach zu finden. Bis dahin haben wir mit Michael Henke eine optimale Übergangslösung gefunden, denn er kennt die Mannschaft und die Gegebenheiten», erklärte Geschäftsführer Harald Gärtner.
Henke war bis zum Sommer Co-Trainer beim FC Ingolstadt. Der mittlerweile wieder entlassene Kurzzeit-Coach Markus Kauczinski hatte den ehemaligen Talentsichter von Aston Villa aber nicht in sein Team übernommen. Stattdessen kümmerte sich Henke bei den Schanzern um den Aufbau internationaler Beziehungen und war auch als Markenbotschafter für den Verein unterwegs.
Mit Hitzfeld arbeitete Henke bei Borussia Dortmund und dem FC Bayern München erfolgreich zusammen. «Er war ein Glücksfall für mich», lobte der Meistercoach einmal seinen «zuverlässigen, loyalen und fachlich topinformierten» Assistenten. Henke war zwischen Anfang 2013 und Sommer 2016 auch als Co-Trainer für Ingolstadt tätig.
Der FC Ingolstadt hatte sich am Sonntag nach nur zwei Punkten aus den ersten zehn Bundesligaspielen von Kauczinski getrennt. Die Schanzer sind Vorletzter der deutschen Eliteklasse.
Mit Bedacht will Ingolstadt den neuen Cheftrainer auswählen. «Wir haben angefangen, den Markt zu sondieren. Wir haben auch das eine oder andere Gespräch geführt, aber es geht nicht so schnell. Wir müssen uns die Ruhe und die Zeit geben», hatte Gärtner am Montagabend in «Blickpunkt Sport» im Bayerischen Rundfunk erklärt. Man werde in den «nächsten Tagen» einen neuen Cheftrainer finden.
Spekuliert wird über einige Kandidaten. Dazu zählen etwa Jos Luhukay (zuletzt VfB Stuttgart), André Breitenreiter (früher Schalke 04), Michael Frontzeck (zuletzt Hannover 96), Murat Yakin (früher Spartak Moskau) oder der erst am Montag bei Rapid Wien entlassene Mike Büskens. Der ehemalige Trainer der SpVgg Greuther Fürth spielte bei Schalke 04 mit dem heutigen FCI-Sportdirektor Thomas Linke zusammen und war auch sein Trauzeuge.
Namen kommentieren die Ingolstädter branchenüblich nicht. «Wir haben ganz klar gesagt, wir suchen einen neuen Cheftrainer, der einen neuen Impuls gibt, der von außen rankommt», sagte Gärtner zum Anforderungsprofil. «Er muss die Herausforderung annehmen, mit uns diesen steinigen Weg zu gehen, die Liga zu halten.»
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(dpa)