Gießen – Ein nach einem Saisonabbruch verliehener Meistertitel würde bei Basketball-Europameister Michael Koch in der «untersten Schublade» liegen bleiben.
«Das ist bestimmt auch bei vielen anderen Sportlern so», sagte der 140-fache-Nationalspieler der Deutschen Presse-Agentur. «Ich glaube, die Statistiker wären froh, wenn da ein Meister stehen würde. Aber wenn wir ehrlich sind: Der Meister in diesem Jahr wird für immer Corona-Meister heißen. Und für immer mit einem Sternchen versehen sein. Diese Meisterschaft ist nicht gleichzusetzen mit einer Meisterschaft, die unter normalen Umständen gewonnen wurde.»
Der 54-Jährige ist seit dem 1. März Manager und Sportdirektor beim Bundesligisten Gießen 46ers. Am Montag will die BBL in einer Video-Schalte über den weiteren Saisonverlauf beraten. Die BBL-Spitze hat sich für eine Saison-Fortsetzung ausgesprochen, hofft auf einen Konsens ohne Kampfabstimmung.
«Es geht um die beste Option. Es kann sein, dass uns ein Saisonabbruch viel mehr weh tut als Spiele ohne Publikum. Es geht nicht darum, was ich machen würde oder was für mich der beste Weg wäre. Ich bin Geschäftsführer eines BBL-Vereins, und ich muss sehen, dass der Verein am Leben bleibt, dass das Herz weiter schlägt», sagte Koch.
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(dpa)