Leichtathletik

Nadine Kleinert zeichnet düsteres Bild der Leichtathletik

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Berlin – Die frühere Weltklasse-Kugelstoßerin Nadine Kleinert gibt der olympischen Kernsportart keine große Zukunft.

«Wenn es so weitergeht, dann ist die Leichtathletik in zehn Jahren tot – und den DLV gibt’s nicht mehr», sagte die Olympia-Zweite von 2004 in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die ehemalige Magdeburgerin hat ihre erfolgreiche Karriere nach 25 Jahren Leistungssport Ende 2013 beendet und lebt seit drei Jahren im Kyffhäuserkreis in Thüringen. Rund ein dutzendmal wurde Kleinert nach Dopingfällen ihrer Konkurrentinnen nachträglich hochgestuft.

Mangelnde Attraktivität, kaum noch TV-Präsenz, die unsichere Situation der Trainer und die fehlende finanzielle Absicherung der Athleten sieht Kleinert als wesentliche Ursachen für die Krise der Sportart. «Die Zuschauer gehen doch lieber zu einem Fußballspiel der F-Jugend als zur Leichtathletik», sagte die 43-Jährige. Und: «Es wird immer schwerer, Nachwuchs zu finden, ganz unten angefangen.»

«Es ist nicht mehr meine Leichtathletik!», betonte die Europameisterin von 2012 kurz vor der WM in Doha/Katar. Nach ihrer aktiven Karriere hatte sie auch als Trainerin gearbeitet. Bei ihrem ehemaligen Verein SC Magdeburg sei sie «als Übungsleiter abgestempelt» worden, für 200 Euro netto im Monat. «Wer will’s denn heute noch für’n Appel und ’n Ei machen? Sich von acht Uhr früh bis abends 20 Uhr in die Halle stellen und ein paar aufmüpfige Teenager trainieren, die auf nichts Bock haben», fragte Kleinert.

Fotocredits: Jan Woitas
(dpa)

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