Leipzig – RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann beklagt, «dass wir schon in einer von großem Neid geprägten Gesellschaft leben».
Das gelte aber nicht nur für den Fußball, sagte der 32-Jährige im Interview der «Neuen Osnabrücker Zeitung». «Die Leute machen sich weniger über sich selbst Gedanken, sondern eher mehr über den Nachbarn. Hat der ein neues Auto oder nicht? Als würde ihre persönliche Glückseligkeit davon abhängen. Dabei tut sie das nun wirklich nicht», sagte Nagelsmann.
Auch im Fußball könne «mitunter die Freundschaft auch schon mal schnell vergessen sein», wenn der eine Erfolg habe, der andere aber nicht. «Zu einigen Trainern habe ich dennoch einen guten Kontakt», sagte der Coach, der nach der vergangenen Saison von der TSG Hoffenheim nach Leipzig gewechselt war. Grundsätzlich sei es «extrem schwer», im Fußball-Business Freunde zu finden.
«Das Hauptinteresse von vielen in diesem Geschäft ist es, Geld zu verdienen», sagte Nagelsmann. «Verstehen Sie mich nicht falsch. Es ist durchaus legitim, dass man jemanden bezahlt, wenn er einen bei gewissen Themen coacht. Nur es ist schwer herauszufiltern: Wer bringt dir was, und wer kostet dich nur?»
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(dpa)