Innsbruck/Igls (dpa) – Felix Loch, Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt – blickte man in den vergangenen Jahren auf die Siegerlisten von Großereignissen, waren die deutschen Namen immer die gleichen.
Das ist bei der WM in Innsbruck/Igls anders: Die Trainingsgruppe Sonnenschein vom Königssee muss empfindliche Niederlagen hinnehmen und sucht ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang nach seiner Form.
PREMIERENSIEG: Erstmals ganz oben auf dem Treppchen stehen die Doppelsitzer Toni Eggert/Sascha Benecken. «Das ist der größte Erfolg unser Karriere, es fühlt sich sensationell an», sagte Eggert nach dem Triumph am Samstag. Im jahrelangen Duell bewahrten die in Suhl geborenen Athleten erstmals bei einem Großereignis die Oberhand gegen Wendl/Arlt. Nach sieben Erfolgen in neun Weltcup-Rennen in diesem Winter hatte sich das bereits abgezeichnet.
RÜCKKEHR: Viele Verletzungen hat Tatjana Hüfner in den vergangenen Jahren weggesteckt, fünf Jahre nach ihrem letzten WM-Titel ist sie zurück an der Rodel-Weltspitze. «Ich bin super erleichtert, dass ich nach dieser langen Verletzungszeit mal wieder ganz oben auf dem Treppchen stehe», sagte die 33-Jährige. Als Belohnung hat sie am Sonntag in der Teamstaffel eine weitere Chance auf Gold.
FAHRFEHLER: Zwei Patzer, zwei Rennen verschenkt und das auch noch bei der WM: So etwas wie in Innsbruck/Igls hat Geisenberger in ihrer Laufbahn noch nicht erlebt. «Ich habe jetzt auch mal Fehler gemacht und Nerven gezeigt. Das sehe ich nicht als Riesendrama an», sagte die gebürtige Münchnerin, die mit den Rängen sechs (Einzel) und 15 (Sprint) weit hinter ihren hohen Erwartungen zurückblieb.
AUSBLICK: Am Sonntag droht auch Felix Loch der Verlust seines WM-Titels. Beim Rennen der Männer-Einsitzer ist der Olympiasieger nach einer schwachen Saison nur Außenseiter. «Da müssen wir uns etwas überlegen», sagte Bundestrainer Norbert Loch nach dem schwachen zehnten Platz seines Sohnes im Sprint am Freitag. Für Loch könnte es seit der WM 2007 (ebenfalls in Innsbruck) das erste Großereignis ohne Medaille werden.
Fotocredits: Tobias Hase