London – Titelverteidiger Novak Djokovic hat bei der ATP-WM ungeschlagen das Halbfinale erreicht und damit im Kampf um Platz eins der Weltrangliste den Druck auf den Schotten Andy Murray wieder erhöht.
Der bereits zuvor für die Vorschlussrunde qualifizierte Serbe setzte sich in London in seinem letzten Gruppenspiel gegen den Belgier David Goffin klar mit 6:1, 6:2 durch. Goffin war als Ersatzmann für den Franzosen Gael Monfils eingesprungen, der wegen einer Verletzung hatte passen müssen. Djokovic benötigte lediglich 69 Minuten für seinen klaren Erfolg.
Neben Djokovic schaffte auch Milos Raonic den Sprung ins Halbfinale. Der Kanadier gewann am späten Abend das entscheidende Duell um Platz zwei der Gruppe «Ivan Lendl» gegen Dominic Thiem aus Österreich mit 7:6 (7:5), 6:3 und steht damit beim Saisonabschluss der besten acht Tennisspieler des Jahres zum ersten Mal in der Vorschlussrunde. Die Halbfinalgegner von Djokovic und Raonic werden an diesem Freitag in der Gruppe «John McEnroe» ermittelt.
«Ich habe mich ohne Zweifel deutlich wohler auf dem Platz gefühlt als noch in den beiden ersten Partien», sagte Djokovic, der für seine beiden Siege gegen Thiem und Raonic deutlich härter hatte arbeiten müssen. Dass er statt gegen Monfils gegen Goffin habe spielen müssen, sei nicht ganz einfach gewesen, meinte der 29-Jährige. «Ich musste ein paar taktische Anpassungen vornehmen. Aber ich habe einfach versucht, mich auf mich zu konzentrieren.»
Im Halbfinale trifft der Schützling von Boris Becker auf den Zweiten der Gruppe «John McEnroe». Sollte Djokovic den Saisonabschluss zum fünften Mal in Serie gewinnen, würde er Murray wieder von Platz eins der Tennis-Weltrangliste verdrängen.
Raonic und Thiem lieferten sich im ersten Satz eine völlig ausgeglichene Partie, in der sich keiner einen Breakball erspielen konnte. Im Tiebreak hatte der kanadische Aufschlagriese dann aber das bessere Ende für sich. Im zweiten Durchgang gelang Raonic dann ein schnelles Break, nach insgesamt 90 Minuten verwandelte er seinen zweiten Matchball. «Das war für uns beide heute wie ein Viertelfinale bei einem Turnier, kein normales Gruppenspiel», sagte der Kanadier.
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(dpa)