Gröden (dpa) – Der österreichische Skirennfahrer Max Franz hat die Abfahrt von Gröden gewonnen und damit seinen ersten Sieg im alpinen Weltcup gefeiert. Der 27-Jährige verwies überraschend Favorit Aksel Lund Svindal aus Norwegen um vier Hundertstelsekunden auf Platz zwei.
Dritter wurde der dreimalige Gröden-Sieger Steven Nyman aus den USA (+0,41). «Ich kann es nicht glauben», sagte Franz, der davor nur dreimal auf einem Weltcup-Podium gestanden war.
Die deutschen Starter zeigten im Gegensatz zum Super-G am Freitag dagegen ein schwaches Rennen: Der junge Thomas Dreßen schaffte es mit Rang 26 (+1,39) als einziger DSV-Athlet in die Punkte. Josef Ferstl auf Platz 31 (+1,67) und Andreas Sander – tags zuvor noch starker Fünfter – als 33. (+1,74) verpassten die Top 30.
«Das heute ist für mich ein bisschen unerklärlich», sagte Sander der Deutschen Presse-Agentur. «Ich weiß nicht, woran es gelegen hat. Das muss ich jetzt analysieren.» Der Ennepetaler landete zuletzt in vier Weltcup-Super-G jeweils in den Top 10, verpatzte die jüngsten zwei Abfahrten aber jeweils mit Ergebnissen außerhalb der Punkteränge. «Ich habe probiert anzugreifen», berichtete Ferstl und meinte: «Eigentlich war es gar nicht so schlecht. Es geht weiter, wir werden weiter kämpfen.» Für Ferstl gelten nach seinem Kreuzbandriss noch andere Maßstäbe.
Franz indes bescherte der Ski-Nation Österreich den ersten Sieg in der alpinen Königsdisziplin seit März 2015 und das erste Podest in einer Abfahrt seit Wengen vor fast einem Jahr. Ermöglicht wurde der Erfolg letztlich durch einen groben Patzer von Svindal auf den berühmten Ciaslat-Wiesen, der den Norweger viel Zeit kostete. In der vergangenen Saison hatte Svindal noch in Gröden triumphiert.
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