Paris – Ein deutsches Herren-Trio hat sich in der zweiten Runde ohne Satzgewinn verabschiedet, Julia Görges gab die Trennung von ihrem Trainer bekannt: Die French Open 2019 sind für die deutschen Tennisprofis bislang keine Erfolgsgeschichte.
Otte verlor gegen den 20-maligen Grand-Slam-Turniersieger Roger Federer 4:6, 3:6, 4:6. Qualifikant Yannick Maden unterlag dem Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal 1:6, 2:6, 4:6. Philipp Kohlschreiber musste sich dem Franzosen Nicolas Mahut überraschend 3:6, 3:6, 3:6 geschlagen geben.
Am Donnerstag haben erneut drei deutsche Profis die Chance auf den Einzug in die dritte Runde. Der Weltranglisten-Fünfte Alexander Zverev bekommt es zwei Tage nach seinem kräftezehrenden Fünf-Satz-Match gegen den Australier John Millman mit dem schwedischen Qualifikanten Mikael Ymer zu tun. Davis-Cup-Kollege Jan-Lennard Struff trifft auf Radu Albot aus Moldau, Andrea Petkovic auf die an Nummer 25 gesetzte Hsieh Su-Wei aus Taiwan.
«Dass er der Bessere war, darüber braucht man nicht zu diskutieren», sagte Maden nach dem «größten Match meiner Karriere». Im dritten Satz konnte der Weltranglisten-114. zwar seine ersten Breakchancen nutzen, ernsthaft in Gefahr brachte Maden den elfmaligen French-Open-Champion Nadal aber zu keiner Zeit. «Man versucht, an seine Chance zu glauben. So schlecht war es nicht», sagte der 29 Jahre alte Stuttgarter.
Ziemlich schlecht war jedoch der Auftritt von Kohlschreiber auf dem etwas abseits gelegenen Platz 14. Sein Gegner Mahut liegt in der Weltrangliste auf Platz 252 und war nur dank einer Wildcard der Veranstalter dabei. Dass Kohlschreiber bei seiner 15. Roland-Garros-Teilnahme 3:6, 3:6, 3:6 gegen den 37-Jährigen verlieren würde, war in dieser Deutlichkeit nicht zu erwarten gewesen.
Otte dagegen zeigte einen couragierten und respektablen Auftritt. «Ich kannte sein Spiel überhaupt nicht», sagte Federer über die Nummer 144 der Welt. Der 25 Jahre alte Kölner war in der Qualifikation eigentlich bereits gescheitert und rutschte nur durch die Absage des Australiers Nick Kyrgios noch ins Hauptfeld. «Da kommt einer aus der Quali, den du gar nicht kennst», lobte Federer die unerschrockenen und mutigen Schläge seines Gegenübers. «Es war kompliziert, ich bin sehr erleichtert», sagte der 37-jährige Basler.
Zwei Tage zuvor war bereits Julia Görges gleich an ihrer Auftakthürde gescheitert. Die Wimbledon-Halbfinalistin des vergangenen Jahres zog nun nach dem 5:7, 1:6 gegen die Estin Kaia Kanepi personelle Konsequenzen und trennte sich von ihrem Coach Michael Geserer.
«Wir waren sehr erfolgreich zusammen und ich hatte eine sehr positive Entwicklung. Jetzt ist es an der Zeit einen neuen Weg einzuschlagen und die nächsten Entwicklungsschritte zu gehen», schrieb Görges in den sozialen Netzwerken. Die 30-Jährige aus Bad Oldesloe arbeitete seit 2016 mit Geserer (49) zusammen und gewann unter dem Regensburger fünf ihrer sieben Titel. Neuer Coach der deutschen Nummer zwei hinter Angelique Kerber wird der 27 Jahre alte Ex-Profi Sebastian Sachs.
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(dpa)