London – Mit dieser Methode kann sich Superstar Roger Federer zum Ende eines kräftezehrenden Tennis-Jahres anfreunden. Statt nach der höchst enttäuschenden Niederlage gegen Kei Nishikori auf den Trainingsplatz zu gehen, verbrachte der Schweizer lieber einen Tag mit seiner Familie.
Freizeit und Spaß statt Schweiß und Training – die ungewöhnliche Frustbewältigung brachte den 37-Jährige zurück in die Erfolgsspur. «Und das werde ich morgen wieder machen, weil es funktioniert hat», sagte Federer nach dem überzeugenden 6:2, 6:3-Sieg über Dominic Thiem in London.
Mit einem Sieg und einer Niederlage ist in der Gruppenphase der ATP World Tour Finals noch alles offen für den Weltranglistendritten. Ein Sieg gegen den bisher makellosen Kevin Anderson aus Südafrika ist am Donnerstag quasi Pflicht, um doch noch das Ticket für die Vorschlussrunde zu lösen. «Ich könnte gewinnen und trotzdem nicht weiterkommen, also liegt es nicht in meiner Hand», erklärte «Fedex» zu den komplexen Rechenspielen um ihn, Anderson und Nishikori, der wie der Schweizer einen Sieg auf dem Konto hat und am Donnerstag auf Thiem trifft.
Die deutliche Leistungssteigerung erklärte Federer vor allem mit seiner Mentalität. «Wichtig war nicht meine Vorhand, meine Rückhand oder mein Aufschlag. Ich schätze, es war einfach der Kopf. Deshalb brauchst du manchmal eine Pause», sagte der Familienvater von zwei Zwillingstöchtern und zwei Zwillingssöhnen. Und schon klappte es wieder, wie Federer ausführte: «Meine Schläge waren da. Ich bin sehr glücklich, dass es die richtige Entscheidung war und ich eine Reaktion auf mein erstes Match zeigen konnte.»
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(dpa)