Barcelona – Der frühere Basketball-Bundestrainer Svetislav Pesic will aus Verärgerung über die Verantwortlichen aus der Bundesliga in seiner Karriere keinen deutschen Verein mehr coachen.
«Es klingt hart, aber es ist die Wahrheit: Ich stehe jeden Tag auf und bin glücklich, nicht mehr Trainer in der BBL zu sein. Nicht Trainer von Bayern München, sondern Trainer in der BBL», sagte der 68 Jahre alte Coach des FC Barcelona in einem Interview des Fachmagazins «BIG – Basketball in Deutschland».
Pesic ärgert sich im Rückblick unter anderem darüber, dass er nach einer Strafe für unsportliches Verhalten im Rahmen des letzten Finalspiels 2015 als Münchner Coach für die erste Partie der folgenden Saison gesperrt worden war. «Ich habe damals entschieden: Dass jemand über mich entscheidet, der Basketball nicht lebt, lasse ich nicht zu», sagte der Meistertrainer von 2014. Im Sommer 2016 legte Pesic sein Amt bei den Bayern wegen Kniebeschwerden und einer damals anstehenden Operation nieder. Seit knapp einem Monat trainiert er den spanischen Topclub aus Barcelona.
Er verstehe sich aber «weiter als Botschafter des deutschen Basketballs», sagte Pesic, der Deutschland 1993 zum sensationellen Europameistertitel geführt hatte. Im Notfall stünde er auch noch einmal für eine dritte Amtszeit als Bundestrainer zur Verfügung. «Und wenn mich (Verbandspräsident) Ingo Weiss bittet: «Sveti, ich brauche dich. Wir müssen uns qualifizieren.» Dann sitze ich im ersten Flieger», sagte Pesic.
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(dpa)