Düsseldorf – Seit zehn Jahren steht er beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund unter Vertrag, am 13. Juni absolvierte er seine 250. Bundesligapartie – aber auf ein Abschiedsspiel zum Karriereende beim BVB möchte Lukasz Piszczek lieber verzichten.
«Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Solche Spiele sind schön – nur stehe ich nicht so gern im Mittelpunkt. Mein Abschied aus der Nationalmannschaft war im vergangenen Jahr sehr emotional, aber das reicht. Ich muss das nicht unbedingt ein zweites Mal haben», sagte der 35 Jahre alte Abwehrspieler der Dortmunder dem «Kicker».
Der frühere polnische Nationalspieler genießt beim BVB ein hohes Ansehen. Seit Marco Reus verletzt ist, führt er die Mannschaft als Kapitän an. Er gilt als ruhender Pol, seinen Vertrag bei den Borussen hat er bis 2021 verlängert. «Auf dem Platz kann ich schon einmal sauer sein und auch entsprechend reagieren. Aber in der Kabine? Nein. Man kann auch mit einer ruhigen Ausstrahlung Einfluss auf die Mannschaft nehmen», sagte Piszczek.
Junge Fußballprofis sind in den Augen des Routiniers zu schnell eingeschnappt. «Zu meiner Zeit war Sebastian Kehl Kapitän. Was er sagte, wurde gemacht. Das war Gesetz», sagte der 35-Jährige. «Heute muss man einen anderen Weg finden: Junge Spieler sind schnell sauer, wenn man ihnen mit Kritik kommt.»
Auch internationale Top-Clubs hatten mal ein Auge auf den Defensivspieler geworfen. «Es gab immer Gerüchte, dass Real an mir interessiert sei», sagte der Pole. «Direkte Kontakte gab es nie. Vielleicht hat der BVB das damals geblockt, um meinen Weggang zu verhindern», sagte Piszczek mit einem Augenzwinkern.
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(dpa)