Berlin – Nach Ansicht von Matthias Sammer sollten Vereine enger zusammenrücken, wenn Fußball-Profis aufgrund eines Wechselwunsches streiken.
«Auf Dauer, vor allem wenn diese Tendenz weiter erkennbar ist, muss es zur Gemeinsamkeit, zum Miteinander kommen», sagte der der frühere Nationalspieler und Fußball-Funktionär Sammer in einem Eurosport-Interview. Derzeit scheine Solidarität zwischen Clubs «ganz weit weg». Es brauche zudem «Richtlinien», die ein Spieler mit einem Vertrag unterschreibe. «An diese Inhalte muss man sich aber auch halten. Das ist aktuell überhaupt nicht mehr kontrollierbar. Wir haben eine Situation, die die Vereine überrennt.»
Derzeit sorgt Angreifer Pierre-Emerick Aubameyang von Borussia Dortmund für Schlagzeilen, weil er durch Disziplinlosigkeiten angeblich einen Wechsel zum englischen Topclub FC Arsenal provozieren möchte. Im Sommer hatte Dortmunds Profi Ousmane Dembélé wegen eines Transfer-Wunschs gestreikt und war anschließend zum FC Barcelona gewechselt.
Der ehemalige BVB-Trainer und FC-Bayern-Manager Sammer würde einen solchen Spieler ablehnen, betonte er. «Dieser sogenannte „faule Apfel“, der bei einem Verein faul war, aber sich bei seinem Verein plötzlich in voller Blüte und Schönheit präsentiert – das ist eine Mär», sagte Sammer.
Der frühere Bundestrainer Berti Vogt hatte sich bereits am Vortrag ähnlich geäußert: «So schäbig wie das ganze Transfer-Theater abläuft, hätte ich meine Zweifel, ob Aubameyang alles gibt, wenn es hart auf hart kommt», sagte er dem Nachrichtenportal t-online.de.
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(dpa)