Hamburg – Fußball-Idol Uwe Seeler hat allen HSV-Krisen zum Trotz die Hoffnung nicht aufgegeben, noch einmal eine deutsche Meisterschaft seines Hamburger SV zu erleben.
«Das ist mein Lebenstraum», sagte der ehemalige Torjäger und Präsident des Hamburger SV in einem Interview der «Welt am Sonntag». Ihm würde es aber schon reichen, wenn der seit Jahren gegen den Abstieg spielende Traditionsclub «in ruhigere Gefilde» gelangen würde, sagte Uns Uwe knapp eine Woche vor seinem 80. Geburtstag. Sein Wunsch sei, «dass ich auf der Tribüne entspannt mit einem Glas Wein sitzen kann und nicht womöglich vor Verärgerung noch einen Herzinfarkt bekomme.»
Allerdings haben ihm seine Nachfolger beim HSV, der derzeit wieder einen Abstiegsrang belegt, in dieser Saison bislang wenig Freude bereitet. «Was sie zuletzt in der Bundesliga gezeigt haben, geht nicht schlimmer. Das war unterirdisch», urteilte der Ehrenspielführer der DFB-Auswahl. «Wenn nicht mal anderthalb Stunden gekämpft, marschiert und sich bis zum Allerletzten aufgeopfert wird, hat das mit Arbeitsverweigerung zu tun», monierte Seeler im Klartext.
Ihm persönlich geht es kurz vor seinem Geburtstag am 5. November, bei dem er anlässlich des HSV-Heimspiels gegen Borussia Dortmund im Volksparkstadion geehrt werden soll, den Umständen entsprechend. Ein Autounfall vor sechs Jahren hat sein Leben allerdings beeinträchtigt. «Seitdem kann ich nicht mehr lange gehen. Auch mit Tennis- und Golfspielen ist es vorbei. Daran habe ich ganz schön zu knabbern», gab Seeler zu. Und ergänzte: «Aber sonst geht’s mir gut.»
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(dpa)