Wintersport

Skispringer Freitag wird in Willingen Zweiter hinter Tande

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Willingen – Richard Freitag freute sich über sein erstes Podest in Willingen und lächelte zufrieden in die euphorische Kulisse. 

Sieben Tage vor dem ersten Einzel-Wettbewerb bei den Olympischen Winterspielen hat der 26-Jährige seine Gesamtführung im Skisprung-Weltcup ausgebaut und seine starke Form vor Olympia mit einem zweiten Platz auf der Mühlenkopfschanze unter Beweis gestellt.

«Richard hat eine super Leistung gebracht, das ist eine Riesensache für uns», sagte Bundestrainer Werner Schuster, nachdem Freitag nur 0,8 Punkte auf den norwegischen Tagessieger Daniel Andre Tande fehlten. Dass es nicht zum Sieg reichte, lag an einer verpatzten Landung nach der Tagesbestweite von 149,5 Metern im ersten Sprung.

«Ich tu mich noch ein bisschen schwer mit der Landung, es ist noch nicht so überzeugend, den Fuß vorzustellen wegen der Hüfte. Die Sprünge waren sauber, drum freue ich mich», sagte Freitag nach seinem ersten Weltcup-Podestplatz seit seinem Sturz in Innsbruck. Immerhin schlug Freitag vor 21 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena diesmal Dauer-Rivale und Vierschanzentournee-Sieger Kamil Stoch aus Polen, der Vierter wurde und in der neuen Wettkampfserie «Willingen Five» hinter Tande und Freitag zurückfiel. «Die Form ist gut für diesen Zeitpunkt», erklärte der beste deutsche Springer im ZDF.

Durch Rang zwei baute Freitag seine Weltcup-Führung aus, 34 Punkte trennen den DSV-Adler und Stoch nun. «Das ist schön für uns, denn das ist nicht selbstverständlich. Kamil ist auch nur ein Mensch, aber es ist wichtig, dass man ihn auch mal schlägt», sagte Schuster.

Vorjahressieger Andreas Wellinger machte mit Rang fünf ebenfalls einen starken und konstanten Wettkampf und unterstrich die deutschen Ambitionen auf Edelmetall in Pyeongchang. Bei dem neuen Modus, der aus einem Quali-Sprung und vier Wettkampf-Versuchen in Willingen besteht, dürfen vor allem Tande (393,0 Punkte), Freitag (392,5) und Stoch (388,4) auf den Siegerscheck von 25 000 Euro hoffen. Die Entscheidung fällt am Sonntag (10.20 Uhr).

Hinter Freitag und Wellinger fielen die weiteren Deutschen wie schon häufiger in diesem Winter etwas zurück. Markus Eisenbichler (12.), Karl Geiger (14.) und Lokalmatador Stephan Leyhe (16.) schafften es nicht unter die besten Zehn. Vor allem bei Eisenbichler fehlt wenige Tage vor dem Saisonhöhepunkt die Beständigkeit, um vorne mit reinspringen zu können.

Bei dem Party-Weltcup im Sauerland herrschte einmal mehr hervorragende Stimmung. Schon einige Zeit im Voraus war das Springen am Samstag ausverkauft, unter den 21 000 Fans waren beinahe genauso viele Polen wie Deutsche vertreten. Partysongs und Ballermann-Hits sorgten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt für beste Stimmung, die auch am Sonntag erwartet wird. Der letzte Weltcup vor Olympia am Sonntag wurde deshalb schon vormittags angesetzt, um den Teams die rechtzeitige Anreise nach Südkorea zu ermöglichen. 

Fotocredits: Arne Dedert
(dpa)

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