Zagreb – Das jahrelang erfolgsverwöhnte deutsche Slalom-Team ist vor den Klassikern im Januar in eine Mini-Krise geschlittert.
In Zagreb schaffte es der lange verletzte Felix Neureuther zwar auf Rang acht. Seine Ski-Kollegen aber enttäuschten, allen voran Fritz Dopfer und Linus Straßer, die noch um ihre WM-Norm kämpfen und im ersten Durchgang ausschieden. «Natürlich merkt man im Team schon, dass jeder seine eigene Baustelle hat, dass jeder mit seinen Fehlern und der eigenen Situation zurechtkommen muss», sagte Straßer.
Der Münchner verfehlte bei allen sechs Weltcup-Starts des Winters die Punkteränge, auch Dopfer hat noch kein Top-20-Ergebnis geschafft. Für die garantierte WM-Nominierung verlangt der Deutsche Skiverband (DSV) einen Platz unter den ersten Acht oder zwei Top-15-Ränge im Weltcup.
«Jeder kämpft ein bisschen ums Überleben, das ist keine leichte Situation», sagte Straßer und bemängelte: «Da fehlt generell im Team der Zug und am Schluss der Spaß an der Freude, am Skifahren.» Noch vor drei Jahren waren Neureuther und Dopfer regelmäßige Kandidaten für das Podest, Straßer galt als angehender Spitzenmann im Slalom.
Das Abschneiden seines Teams – abgesehen von Neureuther – enttäuschte Bundestrainer Mathias Berthold in Zagreb. «Gott sei Dank kommen jetzt gleich die nächsten Rennen», sagte er im Hinblick auf das anstehende Technik-Wochenende in Adelboden mit einem Riesentorlauf und einen Slalom. In der Schweiz könnten sich seine Schützlinge revanchieren, meinte der Coach. Danach stehen noch weitere Slalom-Klassiker in Wengen, Kitzbühel und Schladming an. «Ich glaube fest daran, dass ich die Kurve kriege», sagte Straßer vor der Abreise aus Kroatien.
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(dpa)