Bewegung ist grundsätzlich gesund. An Neurodermitis leidende Menschen erleben infolge des mit dem Sport verbundenen Schwitzens jedoch mitunter eine Verschlimmerung der Symptome. Sie müssen dennoch nicht auf den Sport verzichten und können sogar Leistungssport betreiben, wenn sie einige Grundregeln beachten. Dann wirkt sich die Bewegung sogar positiv auf den Krankheitsverlauf aus.
Viel trinken und die Haut einreiben
Die Haut von Neurodermitispatienten ist ungewöhnlich trocken und oftmals rissig. Durch den Sport verbessert sich einerseits die Durchblutung der Haut, andererseits verstärkt der Salzgehalt des Schweißes das Jucken und die Hautrötungen. Empfindliche Hautpartien wie Achseln und Kniekehlen sind dabei besonders betroffen (mehr dazu auch hier erfahren). Abhilfe schaffen eine Dusche und sanfte Hautpflegeprodukte unmittelbar nach der sportlichen Betätigung sowie das umgehende Einreiben mit einer Hautcreme oder Salbe, die Urea enthält. Wichtig ist, dass Neurodermitispatienten ihren Körper nicht trocken rubbeln, sondern sanft mit dem Handtuch abtupfen. Außerdem ist die schnelle Wiederaufnahme der durch das Schwitzen verlorenen Wassermenge unverzichtbar: Am besten eignen sich Mineralwasser mit einem hohen Anteil an Mineralstoffen und ungesüßte Kräutertees wie etwa ein beruhigender Kamillentee.
Auf die richtige Sportkleidung achten
Ein zu starkes Schwitzen lässt sich durch die Wahl der passenden Sportkleidung vermeiden. Viele Sportler empfinden T-Shirts aus Baumwolle zwar als bequem, sie saugen sich jedoch mit Schweiß voll und kleben auf der Haut. Auf diese Weise nehmen Juckreiz und Hautrötungen bei an Neurodermitis leidenden Sportlern zu. Moderne Funktionskleidung lässt hingegen die durch Schweiß entstehende Feuchtigkeit nach außen entweichen und zugleich frische Luft nach innen durchdringen. Ob Kleidung mit Nanosilber die Beschwerden bei Neurodermitis verringern kann, ist umstritten. Während Befürworter auf die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung der Silberfäden hinweisen, sind Kritiker wegen einer möglichen Hautreizung durch das Edelmetall skeptisch. Zugleich sehen sie die Gefahr, dass Bakterien bei einem ständigen Einsatz von Nanosilber resistent gegen Antibiotika werden könnten.
Sport mit Neurodermitis ist kein Problem
Sport ist auch mit Neurodermitis kein Problem und sogar empfehlenswert. Die meisten Ärzte empfehlen jedoch, während eines starken Schubes auf die besonders anstrengenden sportlichen Betätigungen zu verzichten, da die bereits angegriffene Haut übermäßig stark auf die zusätzliche Belastung durch das Schwitzen reagiert. Des Weiteren empfiehlt es sich, während der Pollenflugzeit den Sport in die Innenräume zu verlegen, da Neurodermitis-Schübe häufig durch Blütenpollen ausgelöst werden.