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Starker Djokovic als Erster in London im Halbfinale

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London – Nein, kampflos will Novak Djokovic die ATP-WM in London nicht zu Andy-Murray-Festspielen werden lassen.

Am Ende eines vor allem in den vergangenen Monaten nicht immer leichten Jahres mobilisiert der Serbe noch einmal alle Kräfte, um die Saison 2016 doch noch dort zu beenden, wo er bis vor zehn Tagen wie ganz selbstverständlich 122 Wochen lang stand: auf Platz eins der Weltrangliste.

Dass er dafür beim Saisonabschluss sein bestes Tennis zeigen muss, weiß der Schützling von Boris Becker – und er tut es. Nachdem er zum Auftakt beim Dreisatzsieg gegen den Österreicher Dominic Thiem noch ein paar Schwierigkeiten hatte, zeigte er gegen Milos Raonic eine überzeugende Leistung. In einer hochklassigen Partie über 2:14 Stunden rang er den kanadischen Aufschlagriesen mit 7:6 (8:6), 7:6 (7:5) nieder und schaffte als erster Spieler den Sprung ins Halbfinale.

«Gegen einen so starken Aufschläger zweimal im Tiebreak gewonnen zu haben, gibt mir sehr viel Selbstvertrauen», sagte Djokovic in der Londoner O2 Arena. Nach seinem Erfolg gegen Thiem, der am Donnerstag (21.00 Uhr) im Duell mit Raonic den zweiten Halbfinalisten der Gruppe «Ivan Lendl» ausspielt, hatte er sich in der Pressekonferenz noch ein Scharmützel mit einem britischen Journalisten geliefert. Dieses Mal saß Djokovic zufrieden auf dem Podium.

Der Serbe ist wieder zuversichtlich, dass er Murray doch noch in diesem Jahr wieder vom Thron stürzen kann. «Ich gehe mit sehr viel Rückenwind in die folgenden Partien», sagte Djokovic. Dass er im zweiten Satz einen Satzball von Raonic abwehren konnte und gerade in den engen Phasen Weltklasse-Tennis zeigte, stimmt ihn optimistisch, zum fünften Mal in Serie und zum sechsten Mal insgesamt das Millionen schwere Event in der britischen Hauptstadt zu gewinnen.

In diesem Fall würde Djokovic als Nummer eins der Welt überwintern. Allerdings muss er dafür im Finale sehr wahrscheinlich Murray schlagen, der sich seit Monaten in bestechender Form befindet. Djokovic dagegen durchlebt eine eher unruhige Phase. Noch immer ist unklar, mit welchem Trainer er ins neue Jahr geht. In London sitzen wieder Becker und sein langjähriger Coach Marián Vajda nebeneinander in der Box. Aber dann ist da eben auch noch der Spanier Pepe Imaz, der Djokovic zuletzt beim Masters-Event in Paris betreute und der in einigen Medien mysteriös als «Guru» bezeichnet wird.

Sind die ATP World Tour Finals also das letzte Turnier in der sehr erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Becker und Djokovic? Der Serbe hüllt sich in Schweigen. Wie es weitergeht, will er erst in der kurzen Pause ab kommendem Montag entscheiden. Bis dahin gilt sein Fokus einzig dem Ziel, Murray wieder von Platz eins zu verdrängen. In der Form von Dienstag scheint das durchaus möglich.

Fotocredits: Facundo Arrizabalaga
(dpa)

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