New York – Steffi Graf und Torben Beltz, linke und rechte Hand sowie die Königin der Asse: Wissenswertes über Angelique Kerber zum US-Open-Finale am Samstag gegen Karolina Pliskova.
AUSTRALIAN OPEN: Kaum einer hatte Kerber diesen Triumph zu Saisonbeginn zugetraut. Im Endspiel gegen Serena Williams setzt sich die Kielerin 6:4, 3:6, 6:4 durch. Vorher hatte sie angekündigt, dass sie es bei den großen Turnieren endlich wissen wolle.
BREMEN, KIEL UND PUSZCZYKOWO: Kerber lebt und trainiert mittlerweile die meiste Zeit im polnischen Puszczykowo in der Nähe von Posen, wo auch ihre Großeltern wohnen. Der Rest der Familie lebt in Kiel. Geboren wurde die 28-Jährige in Bremen.
FRENCH OPEN: Das einzige Grand-Slam-Turnier, das in diesem Jahr enttäuschend verläuft. Kerber verliert in der ersten Runde gegen die Niederländerin Kiki Bertens, die später bis ins Halbfinale kommt.
LINKS STATT RECHTS: Die Norddeutsche ist eigentlich Rechtshänderin. Nur Tennis spielt sie mit links. Das sei ganz natürlich, sagt sie.
WIMBLEDON: In Wimbledon kommt Kerber wieder ins Finale, diesmal verliert sie allerdings gegen Williams. Dennoch werten viele Beobachter den Endspiel-Einzug als (fast) noch wichtiger als den Melbourne-Triumph. «Dieses Wimbledonfinale hat sie total befreit», sagt Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner.
KAROLINA PLISKOVA: Die Tschechin bezwingt im Halbfinale der US Open Serena Williams und macht Kerber damit zur Nummer eins. Beim Turnier in Cincinnati kurz vor den US Open gewinnt sie das Endspiel gegen Kerber. Die 1,86 Meter große Athletin schlägt in dieser Saison bislang 446 Asse – mehr als jede andere Spielerin auf der Tour.
TORBEN BELTZ UND CATHRIN JUNKER: Torben Beltz führt Kerber als Trainer in die Top Ten. Doch erst im zweiten Anlauf (nach einem Intermezzo mit dem für Kerber etwas zu forschen Benjamin Ebrahimzadeh) klappt es mit dem ersten Grand-Slam-Titel in Melbourne. Der 39-Jährige trifft mit seiner Mischung aus harter Arbeit und guter Laune bei Kerber den richtigen Ton. Seit dieser Saison ist auch Physiotherapeutin Cathrin Junker im Kerber-Team oft dabei.
US OPEN: 2011 erreicht Kerber als Weltranglisten-92. völlig überraschend das Halbfinale der US Open. Nachdem sie zuvor über ein Karriereende nachdenkt, gibt ihr der Erfolg den dringend benötigten Schub. Schritt für Schritt, Jahr für Jahr arbeitet sie sich nach oben – und krönt sich fünf Jahre später wieder in New York zur Nummer eins.
STEFFI GRAF: Schon als kleines Mädchen verfolgt Kerber die Matches von Steffi Graf vor dem Fernseher. Die frühere Nummer eins ist ihr Idol und inzwischen auch eine gelegentliche Bezugsperson. Mit Graf und deren Mann Andre Agassi trainiert Kerber ab und an in Las Vegas und holt sich von ihnen Rat und Zuspruch. «Die nächste deutsche Nummer eins nach Steffi zu sein, ist eine Ehre für mich. Ich denke, Steffi ist stolz auf mich», sagt Kerber bei den US Open.
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(dpa)