Deutschlands Nummer 1 im Tischtennis muss die anstehende Mannschafts-Weltmeisterschaft aufgrund einer Knieverletzung absagen, womit wohl die Medaillenträume des deutschen Teams begraben werden können.
Die Mannschaftsweltmeisterschaften finden vom 24. Februar bis zum 2. März im chinesischen Guangzhou statt und sollten für Timo Boll und sein Team die Generalprobe für die Olympischen Spiele 2008 in Peking sein. Boll leidet unter einer Entzündung der Patellasehne, die momentan kein regelmäßiges Training zulässt. In Absprache mit Bundestrainer Richard Prause und Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig verzichtet Boll auf die Titelwettkämpfe und wird von Jörg Roßkopf vertreten. 2004 konnte man unter der Führung von Boll die Silbermedaille und 2006 die Bronzemedaille bei den Mannschaftsweltmeisterschaften gewinnen.
In Hinsicht auf die wichtigen Olympischen Spiele muss man nun im deutschen Team auf seinen absoluten Leistungsträger verzichten. Boll möchte unbedingt bei Olympia mitwirken und in die Phalanx der chinesischen Spitzensportler einbrechen. Der Europameister von 2007 und 2002 will eine Medaille gewinnen und damit seine erfolgreiche Karriere krönen. Neben den Titeln bei den Europameisterschaften ist Boll unter anderem 2005 Vize-Weltmeister geworden und war zwischenzeitlich die Nummer 1 der Weltrangliste.
In der Bundesliga spielt Boll bei Borussia Düsseldorf, zu denen er 2006 gewechselt war. Zuvor war er für TSV Höchst, FTG Frankfurt und TTV Gönnern an der Platte. Durch seine Erfolge konnte Boll das Tischtennis in Deutschland etwas populärer machen und steht wie kein anderer Spieler im Fokus der Öffentlichkeit. Wie er mit diesem medialen Druck umgeht, wird sich spätestens bei den Olympischen Spielen herausstellen.