München – Das Spitzenspiel zwischen Meister FC Bayern München und Hertha BSC steht im Mittelpunkt der heutigen Bundesligaspiele. Beide Mannschaften sind mit drei Siegen optimal in die Saison gestartet.
Ganze andere Vorzeichen herrschen beim SV Werder Bremen. Nach der Entlassung von Viktor Skripnik soll unter Interimstrainer Alexander Nouri im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 der erste Sieg gelingen.
Auch der FC Schalke 04 hofft nach drei Niederlagen nun gegen den 1. FC Köln auf das erste Erfolgserlebnis. Ein weiteres Topspiel ist die Begegnung zwischen dem noch ungeschlagenen Neuling RB Leipzig und Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach. Außerdem empfängt Bayer Leverkusen den FC Augsburg.
GIPFELTREFFEN: Dass die Bayern mit neun Punkten in der Bundesliga wieder vorneweg marschieren, ist keine große Überraschung. Wohl aber, dass die Hertha ebenfalls mit drei Siegen gestartet ist. Vergleiche mit dem Meister lehnt Berlins Trainer Pal Dardai aber ab. «Gegen die Bayern reicht es nicht, gut zu spielen. Wir müssen effektiv sein und ans Limit gehen», sagt der Ungar, sieht aber eine «Minimalchance». Bei den Münchnern wird der gebürtiger Berliner Jérôme Boateng sein Startelf-Comeback nach langer Verletzungspause geben. Arjen Robben könnte erstmals seit dem 5. März wieder zum Einsatz kommen. Hertha muss indes den langfristigen Ausfall von Spielmacher Vladimir Darida verkraften.
EINSTAND: Nach der Beurlaubung von Viktor Skripnik gibt Alexander Nouri seinen Einstand auf der Trainerbank von Werder Bremen. Wie lange der Aushilfscoach den Job ausüben darf, hängt vom Erfolg ab. Ansonsten kehrt der 37-Jährige zurück zur U23-Mannschaft, die er 2015 in die 3. Liga führte. «Wenn du nicht den Traum hast, in die Bundesliga zu kommen, ist es schwer», sagt Nouri vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05. Womöglich ein gutes Omen: Vorgänger Skripnik gewann in seinem ersten Bundesliga-Spiel als Trainer gegen Mainz 2:1.
DRUCK: Null Punkte, null Tore – so einen miesen Fehlstart hat Schalke 04 seit 31 Jahren nicht erlebt. Und nun kommt auch noch der 1. FC Köln. Die Rheinländer sind mit sieben Punkte stark in die Saison gestartet und entführten bereits in der Vorsaison drei Punkte aus der Arena auf Schalke. «Wir sind unzufrieden, das steht außer Frage. Wir sind gefordert», sagt der neue Trainer Markus Weinzierl.
AKTION: Aus Protest gegen den Bundesliga-Neuling RB Leipzig und die fortschreitende Kommerzialisierung wollen die Fans von Borussia Mönchengladbach in den ersten 19 Minuten des Auswärtsspiels am schweigend auf der Tribüne ausharren. Rund 5000 Gladbacher Anhänger werden das Spiel in Leipzig verfolgen, die 19 Minuten beziehen sich auf das Gründungsjahr 1900 der Borussia. Auf einen Boykott des Spiels, wie es zuvor etwa Fangruppen von Borussia Dortmund praktiziert hatten, wollten die Gladbacher Anhänger verzichten. Unterstützung kann die Borussia auch gut gebrauchen, schließlich ist Leipzig noch ungeschlagen. Dazu holte Gladbach nur einen Sieg aus den vergangenen zwölf Liga-Auswärtsspielen.
ANGSTGEGNER: Zehnmal hat Augsburg in der Liga bereits gegen Leverkusen gespielt, nicht einmal sprang dabei ein Sieg heraus. Einfach wird es auch im elften Duell nicht, schließlich reist die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster personell geschwächt in die BayArena. Auch in Leverkusen läuft es noch nicht rund. Drei Punkte aus drei Spielen sind zu wenig, deshalb fordert Sportchef Rudi Völler einen Sieg. Helfen könnte Neuzugang Aleksandar Dragovic, der vor seinem Debüt steht.
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(dpa)