Berlin – Trainer Urs Fischer steht hinter der Entscheidung des 1. FC Union Berlin, Stürmer Sebastian Polter wegen des Vorwurfs des «unsolidarischen Verhaltens» in der finalen Phase der Bundesliga-Saison nicht mehr zu berücksichtigen.
«Natürlich war ich involviert», sagte der 54 Jahre alte Schweizer bei einer Video-Pressekonferenz aus dem Stadion An der Alten Försterei. «Natürlich trage ich auch die Entscheidung mit, die der Verein getroffen hat. Das ist selbstverständlich», betonte Fischer. Es habe nichts mit der sportlichen Einschätzung von Polter zu tun.
Der 29 Jahre alte Stürmer Polter darf nur noch mittrainieren. Spielen wird er für die Eisernen vor dem Ende seines Vertrags zum 30. Juni nicht mehr. Vereinschef Dirk Zingler legte nun mit einer weiteren Erklärung nach, nachdem Polter den Vorwurf des «unsolidarischen Verhaltens» über seine Anwälte zurückweisen ließ.
Dabei geht es um einen Beitrag gegenüber dem Verein in den Zeiten der Coronavirus-Krise. Laut Union unterzeichnete Polter, der Mitglied des Mannschaftsrates ist, die Vereinbarung nicht. Ein Vorschlag soll danach von Polters Anwälten gekommen sein.
Diese forderten Union zur Veröffentlichung einer Gegendarstellung auf. Polter weist darin den Vorwurf des unsolidarischen Verhaltens «ausdrücklich zurück», hieß es in der am Freitag veröffentlichten Erklärung. Wahr sei, «dass sich der 1. FC Union Berlin und Herr Polter wechselseitig Vereinbarungen zur Handhabung des Gehaltes aufgrund der Corona-Pandemie unterbreitet haben. Keine Vereinbarung hat die Zustimmung beider Seiten gefunden». Polter betonte, dass er «sich nicht verweigert hat, seinem Herzensverein während der Corona-Pandemie wirtschaftlich entgegen zu kommen und zu helfen».
Fotocredits: Andreas Gora
(dpa)