Augsburg – Dieses Duell mit europäischem Anstrich ist eine echte Überraschung. Der FC Augsburg und Eintracht Frankfurt zählen in der Fußball-Bundesliga zu den positiven Erscheinungen – am Sonntag (15.30 Uhr) kommt es zur direkten Kraftprobe.
«Ob wir jetzt die Überraschungseier sind, weiß ich nicht», bemerkte FCA-Coach Manuel Baum zum Status beider Kontrahenten als Europapokal-Anwärter.
Die Eintracht verblüfft in dieser Saison mit ihrer Auswärtsstärke. Nur der FC Bayern hat mehr Punkte in fremden Stadien geholt als das Team von Trainer Niko Kovac (21 Zähler). «Wir sind in aller Munde. Alle beobachten uns, alle wollen uns verfolgen oder sogar überholen», stellte Kovac erfreut fest. Seine Schlussfolgerung aus dieser Position lautet: «Gerade deshalb müssen wir jetzt noch mehr tun.»
Auch in Augsburg beobachtet man die Entwicklung des Gegners mit Respekt. «Frankfurt steht zurecht da, wo sie sind», sagte Baum. Die Eintracht (33 Punkte) liegt fünf Zähler vor dem FCA, der personell geschwächt in das Heimspiel geht. Vor allem der Ausfall von Torjäger Alfred Finnbogason (11 Saisontore) sei «schmerzhaft», sagte Baum. Der Mittelstürmer aus Island wird mit einer Wadenverletzung wochenlang ausfallen. Dazu fehlen die Defensivkräfte Jeffrey Gouweleeuw (Knie) und Rani Khedira (Gelbsperre). Bei den Frankfurtern muss Angreifer Ante Rebic (Gelbsperre) pausieren.
Eine besondere Partie ist das Aufeinandertreffen für Marcel Heller. Der 31 Jahre alte Flügelstürmer spielte vor Jahren insgesamt 34 Mal für Frankfurt in der Bundesliga und erzielte dabei zwei Tore. «Ich hoffe, dass ich wieder Vollgas geben kann auf dem Platz», sagte Heller, der beim FC Augsburg zuletzt nur als Einwechselspieler zum Zuge kam. «Marcel brennt 365 Tage im Jahr wie eine Fackel, egal ob er spielt oder nicht spielt», sagte Baum über Heller.
Die Statistik spricht vor der Kraftprobe der Überraschungsteams für die Gastgeber: Augsburg verlor keines seiner fünf Heimspiele in der Bundesliga gegen Frankfurt. Es gab zwei Siege und drei Unentschieden.
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(dpa)