Wintersport

Viktoria Rebensburg vor Ende von verkorkstem Winter

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Jeongseon – Die Schrammen im Gesicht von Viktoria Rebensburg sind nach einem Trainingsunfall noch nicht ganz verheilt. Dabei will die deutsche Skirennfahrerin an die jüngste Vergangenheit nicht denken – besonders beim Olympia-Test am Wochenende in Südkorea.

Gut elf Monate vor den Winterspielen von Pyeongchang inspizieren die Alpin-Damen bei einer Abfahrt am 4. März und einem Super-G am Tag darauf die neue Piste in Jeongseon. Für Rebensburg geht es darum, sich auf 2018 einzustimmen, aber auch eine bislang so verkorkste Saison abzuhaken und so anständig wie möglich zu beenden.

Beim ersten Test war die Riesenslalom-Olympiasiegerin von Vancouver 2,50 Sekunden langsamer als die Trainingsschnellste Lindsey Vonn aus den USA. «Für Viktoria Rebensburg gilt es, sich wieder ein Stück nach vorne zu arbeiten und die vorderen Platzierungen anzuvisieren», erklärte Bundestrainer Markus Anwander im Hinblick auf die letzten Rennen des Winters, in dem seine Vorzeige-Sportlerin bisher nicht zu überzeugen wusste. Beeinträchtigt von einer Knieverletzung im November sprangen bislang nur zwei Podestplätze für Rebensburg heraus. Ein Sieg fehlt, und bei der WM in St. Moritz verpasste sie in drei Starts die Medaillen.

«Ich bin wirklich froh, dass es nun schnell weitergeht und ich noch viele Gelegenheiten habe, gute Leistungen zu zeigen», meinte die Oberbayerin zuletzt. «Ich werde nach der Saison noch einmal alles in Ruhe analysieren, daraus klare Rückschlüsse für die Vorbereitung auf die nächste Saison ziehen und meine Chancen neu definieren.»

Andere können es sich in Fernost nicht leisten, an die ferne Zukunft zu denken. Vonn etwa peilt bei ihrer Südkorea-Premiere den 78. Sieg im Weltcup an, der sie wieder ein Stück näher bringen würde an Rekordmann Ingemar Stenmark (86). Die slowenische Weltmeisterin Ilka Stuhec, im ersten Training hinter Vonn die Zweitschnellste, kann in Jeongseon den vorzeitigen Gewinn des Abfahrts-Weltcups perfekt machen.

Die 2710 Meter lange Strecke ist «für alle Neuland», sagte Anwander und meinte damit die Sportlerinnen. Deren männliche Kollegen sind den Berg nämlich schon vor einem Jahr bei ihrer Olympia-Generalprobe abgefahren, der Kurs ist bis auf einen rund 300 Meter langen Abschnitt identisch. «Die Qualität der Piste ist gut», berichtete der DSV-Alpin-Direktor Wolfgang Maier der Deutschen Presse-Agentur. «Die Abfahrt ist zwar nicht so aggressiv vom Gefälle her, hat aber viel Gelände drin und große Kuppen. Da muss man wissen, wo man hinfährt.»

Mit Blick auf Organisation und Logistik blickt der olympia-erfahrene Maier den Winterspielen optimistisch entgegen. Inzwischen seien zwei neue Lifte fertiggestellt worden, die vielen Baustellen etwa bei Zufahrtsstraßen wertete er als «normal für Olympische Spiele». Pyeongchang sei «deutlich weiter als Sotschi um diese Zeit», sagte Maier. Sein Fazit: Die Veranstalter sind im Plan. Und spätestens im Februar 2018 will das auch Rebensburg wieder sein.

Fotocredits: Gian Ehrenzeller
(dpa)

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