Altenberg – Die deutschen Rodlerinnen und die Doppelsitzer haben ihre internationale Ausnahmestellung bestätigt, nur Felix Loch konnte seinen Spitzenplatz beim Weltcup-Finale im sächsischen Altenberg nicht halten.
Der Olympiasieger von Vancouver und Sotschi beendete eine für ihn durchwachsene Saison zum ersten Mal seit 2011 ohne den Titel im Gesamtweltcup. Diesen holte sich der Russe Roman Repilow, der auch das letzte Rennen am Samstag gewann.
«Roman fährt sensationell. Mit dem zweiten Platz haben wir den Winter immerhin ganz gut beendet», sagte Loch, nachdem er beim Wettbewerb im Erzgebirge wie auch im Gesamtweltcup Zweiter geworden war.
Doch den Ruf als bester Rodler der Welt büßte er in diesem Winter ein. Nach großen Titeln im Weltcup, bei WM und Olympia geht der gebürtige Sonneberger in diesem Winter erstmals seit sechs Jahren leer aus. Auch bei der WM in Innsbruck/Igls hatte Loch keine Medaille geholt. Die Saison sei schwierig gewesen, erklärte er. «Fahrerisch hat es von Anfang an nicht so richtig funktioniert. Die Vorbereitung hat nicht so funktioniert wie die letzten Jahre.»
Ein Jahr vor Olympia in Pyeongchang wartet daher eine Menge Arbeit auf Loch, der in dem 20 Jahre alten Repilow und dem Österreicher Wolfgang Kindl Rivalen auf Augenhöhe bekommen hat. «Die Konkurrenz hat nachgelegt. Es gibt für nächstes Jahr noch einiges zu tun», sagte Bundestrainer Norbert Loch, dessen Team-Staffel zum Abschluss des Wochenendes jedoch gewann, nachdem sie den Gesamtweltcup-Sieg schon vor einer Woche in Pyeongchang gesichert hatte.
Die deutschen Männer haben ihre einstige Dominanz verloren, Olympiasiegerin Natalie Geisenberger aus Miesbach ist dagegen nach dem fünften Saisonerfolg am Sonntag mit nun 38 Siegen alleinige Weltcup-Rekordsiegerin. Ihr fünfter Triumph im Gesamtweltcup nacheinander hatte schon zuvor festgestanden. Nur der sechste Platz bei der WM trübte die Bilanz der 29-Jährigen in diesem Winter.
«Die Saison war gar nicht mal so schlecht. Natürlich war die WM ein Wermutstropfen, aber ich habe den Gesamtweltcup erfolgreich verteidigt und fünf Weltcups gewonnen», sagte sie. In Altenberg gelang den Deutschen mit Weltmeisterin Tatjana Hüfner aus Erfurt und Dajana Eitberger aus Ilmenau auf den Plätzen zwei und drei der zweite Dreifach-Erfolg der Saison.
Die Doppelsitzer dominierten die Saison ebenso: Alle zwölf Weltcup-Rennen wurden von deutschen Duos gewonnen. Die Weltmeister und Gesamtweltcup-Gewinner Toni Eggert und Sascha Benecken siegten auch in Altenberg und freuten sich so über ihren neunten Erfolg in diesem Winter. «Das war eine Weltklasse-Saison», sagte Eggert.
Ihre Dauerrivalen Tobias Wendl/Tobias Arlt belegten zum Abschluss nach einem Fehler im ersten Lauf nur Rang 13. Die Olympiasieger gewannen in diesem Winter drei Weltcups und den WM-Titel im Sprint.
Die Rodel-Sieger 2016/2017 bei WM, EM und im Gesamtweltcup:
In der Vorsaison hatten die deutschen Rennrodler in den olympischen Disziplinen noch alle zwölf möglichen Trophäen abgeräumt. In diesem Winter waren Natalie Geisenberger und Co. ebenfalls wieder sehr erfolgreich – obwohl Erfolgsgarant und Olympiasieger Felix Loch schwächelte und die Saison ohne Titel beendete.
Weltcup-Gesamtwertung | Weltmeisterschaft | Europameisterschaft | |
Männer | Roman Repilow (RUS) | Wolfgang Kindl (AUT) | Semen Pawlitschenko (RUS) |
Frauen | Natalie Geisenberger | Tatjana Hüfner | Natalie Geisenberger |
Doppelsitzer | Toni Eggert/Sascha Benecken | Toni Eggert/Sascha Benecken | Tobias Wendl/Tobias Arlt |
Teamstaffel | Deutschland | Deutschland | Deutschland |
Fotocredits: Arno Burgi,Arno Burgi,Arno Burgi
(dpa)