Bremen – Florian Kohfeldt verdankt sein zeitlich begrenztes Trainer-Engagement beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen der Absage anderer Kandidaten. Das bestätigte Werder-Manager Frank Baumann am Samstag in Bremen.
«Natürlich kann man durchaus sagen, dass es bessere Möglichkeiten gegeben hat, vielleicht bessere Trainer für uns interessant gewesen wären», sagte Baumann. Am Vortag hatte Bremen bekanntgegeben, dass Kohfeldt als Nachfolger von Alexander Nouri mindestens bis zur Winterpause Trainer der Werder-Profis bleibt.
Dass Kohfeldt nicht erste Wahl war, «ist nicht schlimm», sagte Baummann und erklärte seine Sicht anhand der Torwart-Suche vor der Saison. «Wenn man das auf andere Positionen übertragen würde, dann ist es so, dass Jiri Pavlenka auch nur unsere vierte Wahl war, weil wir Neuer, ter Stegen und Leno nicht bekommen haben. Insofern kann man das etwas damit vergleichen.»
Kohfeldt bleibt bis mindestens zum Ende des Jahres Trainer der ersten Mannschaft, obwohl Werder das erste Spiel unter seiner Leitung verlor. Der 35-Jährige hat jetzt die Chance, sich für ein längeres Engagement zu empfehlen. Der bisherige Coach der U23 hatte nach der Trennung von Alexander Nouri das Erstligateam zunächst als kurzfristige Interimslösung für das Spiel bei Eintracht Frankfurt (1:2) übernommen.
Bei der Trainersuche hatte Werder nach Baumanns Angaben «eine sehr, sehr großen Liste – das ging bis nach Südamerika. Wir haben den Kreis immer enger gezurrt.» Der Manager erklärte weiter: «Wir hatten auch zwei, drei Toplösungen, die wir angefragt haben in dem Wissen, dass das sehr schwer wird, sie loszueisen.» Es habe «Absagen in Anführungszeichen» gegeben.
«Darüber hinaus haben wir noch mit zwei, drei anderen Trainern gesprochen, die in der engeren Auswahl waren», sagte Baumann: «Unter diesen Kandidaten haben wir uns dann im Endeffekt für Florian entschieden.»
Einige Spekulationen und Meldungen der vergangenen Tage kommentierte Baumann ironisch: «Man muss auch damit leben, dass Trainer absagen, die eigentlich keine Rolle gespielt haben oder gar nicht gefragt wurden.» Seit der Trennung von Nouri hatte es unter anderem Gerüchte über Lucien Favre, Thomas Tuchel, Bruno Labbadia und Adi Hütter gegeben.
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(dpa)