Berlin – Die Fußball-Bundesligisten erhalten von 2021 weniger Geld und müssen sparen. Die Ausschreibung für vier Spielzeiten ergab nach Angaben der Deutschen Fußball Liga eine Gesamtsumme von 4,4 Milliarden Euro für vier Spielzeiten nach zuvor 4,64 Milliarden Euro.
Aber auch für die Fans gibt es in der übernächsten Spielzeit einige Änderungen.
Wer zeigt die Live-Spiele der 1. Liga?
Die meisten Erstliga-Spiele zeigt auch künftig Sky, allerdings hat der Pay-TV-Sender ab 2021 weniger Begegnungen im Angebot als derzeit. 200 Punktspiele laufen samstags beim Langzeit-Partner aus Unterföhring, sowohl die Partien um 15.30 Uhr als auch um 18.30 Uhr. Außerdem gehören Begegnungen während der englischen Wochen, die Relegation zur 1. Liga sowie der Supercup zum Angebot.
«Wir haben bei der Bundesligavergabe unsere Ziele erreicht, das Herz der Bundesliga schlägt nach wie vor bei Sky», sagte Sky-Boss Devesh Raj der Deutschen Presse-Agentur. DAZN konnte hingegen sein Angebot von 40 auf 106 Erstliga-Partien live ausbauen. Der kostenpflichtige Streamingdienst zeigt die Erstliga-Partien am Freitag und am Sonntag.
Gibt es Live-Fußball ohne Zusatzkosten?
Neun Live-Spiele pro Saison werden im frei empfangbaren Fernsehen bei Sat.1 zu sehen sein. Für den Free-TV-Sender mit seinem Format «ran» ist es ein überraschendes Bundesliga-Comeback. Zu den Begegnungen bei Sat.1 gehören der Supercup sowie Erstliga-Partien am 1., 17. und 18. Spieltag. Dazu kommen vier Relegationsspiele und das Auftaktspiel der 2. Bundesliga. Parallel laufen die Spiele auf «ran.de», «sat1.de», den zugehörigen Apps und im Streamingdienst Joyn. «Mit diesem Rechtepaket sind wir ab 2021 der einzige TV-Sender, der den besten deutschen Fußball live und kostenlos zeigt», sagte Sat.1-Geschäftsführer Kaspar Pflüger.
Wer zeigt die 2. Bundesliga?
Alle Spiele der 2. Liga live zeigt weiterhin Sky für seine Kunden. Dazu kommen die Konferenzen und die Relegation zur 2. Liga. Neu ist aber, dass es wieder Übertragungen im Free-TV gibt. Sport1, lange Zeit der Montagsspiele-Sender, sicherte sich die neuen Samstagabend-Spiele. 33 Partien um 20.30 Uhr darf der Spartensender übertragen.
Wo sind die Zusammenfassungen zu sehen?
Die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihre wichtigen Highlight-Rechte behalten – und zum Teil sogar ausgebaut. Die ARD berichtet weiterhin in der «Sportschau» am Samstag über die Spiele vom Nachmittag und die Freitagspartie sowie am Sonntagabend im Ersten und in den 3. Programmen über die Spiele des Tages. Das ZDF darf – neben den 15.30-Uhr-Spielen – als erster Sender im «Aktuellen Sportstudio» Bilder vom Samstagabendspiel im Free-TV anbieten. Auch Sport1 darf weiterhin am Sonntagmorgen Zusammenfassungen zeigen.
Wer sind Gewinner und Verlierer?
Die ARD ist einer der Gewinner der Auktion und sicherte sich insgesamt sieben Pakete, darunter drei für Radiorechte. Das derzeitige Audio-Angebot von Amazon wird es von der Saison 2021/22 an nicht mehr geben. Der im Vorfeld auch als aussichtsreicher Kandidat für TV-Rechte gehandelte Onlinehändler hat sich wie die Telekom zurückgehalten.
Zu den Gewinnern gehören auch Sat.1 und Sport1, die nach längerer Pause wieder Spiele übertragen dürfen. Das ZDF hat hingegen keine Live-Rechte erworben und darf nur noch in der kommenden Saison insgesamt sechs Partien zeigen.
Was ist neu?
Ab Montag um 0 Uhr dürfen künftig erstmals drei Anbieter Highlight-Clips zeigen. Dieses Paket sicherten sich die ARD, das ZDF und Sport1. Highlight-Clips gegen Bezahlung sind hingegen nicht neu und wurden vom Axel Springer Verlag (bisher DAZN) gekauft.
Ändern sich durch den neuen TV-Vertrag die Bundesliga-Anstoßzeiten?
Die 1. Liga spielt ab der Saison 2021/22 laut Plan zehnmal am Sonntagabend um 19.30 Uhr – aufgrund von Verschiebungen durch Feiertage können es bis zu elf Partien werden. Diese Termine ersetzen den bei Fans ungeliebten Montagabend (20.30 Uhr) und den für Amateure ungünstigen Sonntagmittag (13.30 Uhr), die kommende Saison letztmals je fünfmal im Spielplan stehen.
Am Sonntagabend wird die Anstoßzeit von 18.00 Uhr auf 17.30 Uhr wechseln. Neu ist auch, dass der 33. Spieltag ab 2022 wie die vorherigen gestaffelt stattfinden wird und nicht mehr wie bisher komplett mit allen neun Partien am Samstagnachmittag. Das gibt es nur noch am letzten Spieltag.
Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa)