Berlin – Ob Schmidt, Ismaël oder Kauczinski – gleich mehrere Trainer standen unter genauer Beobachtung. Ein Streifzug durch die Samstagspiele der Fußball-Bundesliga:
ERST EINMAL ERLEICHTERT: Für Roger Schmidt hat sich die Situation ein bisschen entspannt. Der gesperrte Leverkusen-Trainer sah trotz eines 0:1-Rückstandes noch einen 2:1-Sieg seiner Elf beim VfL Wolfsburg. Schmidt verfolgte das Geschehen aus einer Loge. «Es gibt keine Trainerdiskussion», sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade: «Wir halten an ihm fest, weil wir von ihm überzeugt sind.» Nach zuletzt vier Pflichtspielen ohne Sieg feierten die Leverkusener wieder einen Erfolg – stehen aber in der kommenden Woche in der Champions League erneut vor einer wichtigen Aufgabe bei Tottenham Hotspur.
GLÜCKLOS UND WOHL OHNE ZUKUNFT: Während sein Kollege Schmidt erleichtert die Heimreise antrat, darf sich Valérien Ismaël kaum mehr Hoffnungen auf einen festen Job bei den Profis des VfL Wolfsburg machen. Der Interimscoach verpasste auch im zweiten Anlauf seinen ersten Sieg als Bundesliga-Trainer. Dennoch zeigte sich Ismaël optimistisch mit Blick auf seine Zukunft. Auf die Frage, ob er auch beim nächsten Spiel Chefcoach sei, antwortete er: «Ja!» Ohne Details zu nennen, sagte Ismaël: «Es gibt eine klare Absprache mit Klaus Allofs.» Doch der VfL-Manager scheint auf externer Trainersuche.
VIER SPIELE OHNE SIEG: Bei Borussia Dortmund und Trainer Thomas Tuchel hält nach dem 0:0 gegen den FC Schalke 04 die Herbstdepression mit nun vier sieglosen Spielen in Serie an. Der Abstand zum FC Bayern wuchs auf bereits acht Punkte an. «Du bekommst im Fußball nicht immer die Ergebnisse, die du verdienst. Das zehrt natürlich. In der Bundesliga fällt es uns schwer, das fühlt sich zäh an», sagte Tuchel im TV-Sender Sky und formulierte optimistisch: «Die zweite Halbzeit macht uns aber großen Mut, dass wir kurz davor sind zu gewinnen. Ich traue uns dann auch zu, dass wir in Serie gewinnen.»
TIEF IM TABELLENKELLER: Nach dem 0:2 (0:0) in Mainz und dem neunten Spiel ohne Sieg als neuer Trainer des FC Ingolstadt musste Markus Kauczinski Fragen zu seiner eigenen Zukunft beantworten. Wie es mit ihm persönlich weitergehe, könne er nicht vorhersagen, sagte er. «Ich denke schon», antwortete Kauczinski auf die Frage, ob er beim Spiel gegen den FC Augsburg am kommenden Wochenende noch Trainer der Oberbayern sei. Der Abstand auf die Nicht-Abstiegsplätze ist für den FCI aber bereits auf fünf Punkte angewachsen – und Kauczinski hinkt deutlich hinter den Erfolgen seines Vorgängers Ralph Hasenhüttl her.
GLÜCKLICH AN DER TABELLENSPITZE: Und dieser Ralph Hasenhüttl arbeitet nun auch beim furiosen und weiter ungeschlagenen Aufsteiger RB Leipzig mit großem Erfolg. Mit dem 2:0 (1:0) beim SV Darmstadt 98 holten die Leipziger am neunten Spieltag bereits den sechsten Sieg und haben nur zwei Punkte Rückstand auf Meister Bayern München. Dort durfte Carlo Ancelotti seinen Offensivstars Arjen Robben und Robert Lewandowski vergnügt dabei zuschauen, wie sie sich beim 3:1 (2:0) gegen Augsburg die Tore gegenseitig auflegten. Nach acht Änderungen im Pokal wechselte Ancelotti sein Starensemble diesmal auf sieben Positionen durch. «Die Bayern bestrafen jeden Fehler eiskalt. Sie sind eine Liga für sich», sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter.
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(dpa)