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Wolfsburger Rettungsmission angelaufen

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Mainz/Wolfsburg – Bruno Labbadia ist wieder voll in seinem Element. Mit großem Engagement will der 52-Jährige die Rettungsmission beim VfL Wolfsburg zum Erfolg führen – und gibt dafür alles.

«Er macht einen guten Eindruck. Er lebt den Fußball, denkt viel über Fußball nach und gibt uns Selbstvertrauen», berichtete VfL-Kapitän Paul Verhaegh über die Arbeit des neuen Wolfsburg-Trainers.

Die soll bei Labbadias Heim-Premiere am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen noch mehr Früchte tragen als beim 1:1 in Mainz, wo er den perfekten Einstand bei seiner Bundesliga-Rückkehr nach 17 Monaten verpasst hatte. «Ich habe Freude daran, mit der Mannschaft zu arbeiten. Und auch daran, wie sie teilweise Fußball gespielt hat. Wenn wir in einer anderen Situation wären, würde ich noch positiver darüber reden können», sagte Labbadia und gab die Marschroute vor: «Wir müssen alles dafür tun, dass wir noch mehr Freude haben können.»

Das Remis beim direkten Konkurrenten verbesserte die Lage der Niedersachsen nicht entscheidend. Und doch löste das Spiel neue Zuversicht aus. «Man hat gesehen, dass wir versucht haben, ordentlich Fußball zu spielen. Da waren viele gute Sachen dabei. Das gibt Mut für die kommenden Wochen und Monate», sagte Verhaegh.

Labbadia wollte nach seinem Comeback auf einer Bundesliga-Trainerbank gar nicht erst sentimentale Gefühle aufkommen lassen. «Ich kann momentan keine persönliche Freude empfinden, weil ich unfassbar viel Respekt vor der Aufgabe habe», sagte er und fügte mit einem Seufzer hinzu: «Und weil Abstiegskampf einfach shit ist.»

In den ersten 72 Stunden seiner Amtszeit hat Labbadia den zuvor stotternden Motor des Bundesligisten aus der Autostadt in zahlreichen Gruppen- und Einzelgesprächen wieder zum Laufen gebracht. «Auch für die Spieler ist es nicht einfach, sie haben schließlich schon den dritten Trainer in dieser Saison. Deshalb haben wir versucht, uns auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren», berichtete Labbadia. «Das hat die Mannschaft zum Teil richtig gut umgesetzt.»

Seine Schützlinge boten teilweise ansprechenden Kombinationsfußball und standen mit wenigen Ausnahmen auch in der Defensive sicher. «Die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt auf die turbulente Woche», stellte VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe zufrieden fest. «Ich sehe mehr Positives. Das können wir mitnehmen und dann an den Dingen arbeiten, die schlecht waren.»

Dabei will Labbadia die VfL-Profis mitnehmen. «Er ist ein Trainer, der viel mit den Spielern redet, viele Dinge anspricht, viele Hilfestellungen gibt», berichtete Yunus Malli. Ausgerechnet der Ex-Mainzer hatte am Freitagabend nach den Treffern von Josip Brekalo (6. Minute) und Yoshinori Muto (44.) die Riesenchance zum Wolfsburger Sieg vergeben. Labbadia nahm’s anschließend gelassen: «Wenn man so lange Zeit hat zum Nachdenken, dann ist das nicht immer das Beste. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.»

Fotocredits: Thomas Frey
(dpa)

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